Ich bin in Thailand. Das erste Mal Südostasien. Doch zu den klassischen Thailandbesuchern zähle ich sicher nicht. Ich bin nicht auf Sightseeing oder Tempel aus. Ich möchte auch nicht in einem buddhistischen Kloster meditieren. Ich habe es auch nicht auf palmengespickte Traumstände abgesehen, an denen man sich mitten im europäischen Winter so richtig den Buckel verbrennen kann.
Ausverkauft!! Beide Termine. Ein wirklich schöner, technisch tadellos ausgestatteter Saal, und vor allem das beste Publikum, welches man sich wünschen kann. Für mich die schon fast perfekte Veranstaltung. Das ist die kurze Zusammenfassung des vergangenen Sonnabends.
Seit eine Woche bin ich nun wieder zurück von meinem „Arbeitsaufenthalt“ auf Sardinien. Der Kopf ist wieder über Wasser. Und es ist ziemlich verrückt, was sich so an Unaufschiebbarem in zwei Wochen ansammelt. Und schon jetzt zeichnet sich ab, dass es das Klettercamp im nächsten Jahr auch wieder geben wird. Die ersten festen Buchungen sind schon eingegangen. Und da es insgesamt nur sechs Plätze geben wird, ist es vielleicht gar keine schlechte Idee, sich bald zu entscheiden.
Als ich begonnen habe, mich mit dem Thema Erlebniscoaching zu beschäftigen, hatte ich schon eine ganze Menge Erfahrungen auf meinen Expeditionen und den von mir geführten Trekkingtouren in Nepal gesammelt. Und immer wieder fiel mir etwas ganz besonders auf. Wenn meine Gäste an ein Ziel gelangt waren, von dem sie manchmal schon Jahre geträumt hatten, von dem sie häufig sogar glaubten, dass sie vielleicht gar nicht in der Lage sind, es überhaupt zu erreichen, dann geschah etwas mit ihnen.
Nach der Expedition ist vor der Expedition. Die zurückliegende Reise wird nach- die zukünftige vorbereitet. Ein Dauerzustand seit einem Vierteljahrhundert. Die Auswertung der Feuerlandexpedition ist jetzt allerdings an einem besonders befriedigenden Punkt angelangt. Der Vortrag ist fertig!
Eine meiner einprägsamsten Erfahrungen der letzten 25 Jahre in den Bergen war eine Reise nach Alaska zum Mount Mc Kinley. Ich hatte mich breitschlagen lassen, für eine Agentur die Reiseleitung zu übernehmen. 13 Teammitglieder!
Seit inzwischen fast 20 Jahren bin ich regelmäßig mit Gästen in Nepal unterwegs. Und trotzdem ist es für mich immer wieder aufs Neue ein besonderes Erlebnis, mit ganz unterschiedlichen Leuten in der grandiosen Gebirgslandschaft der Everest-Region unterwegs zu sein. Man lernt sich nun mal sehr gut kennen in dieser Zeit. Doch vor allem ist es für mich eine große Herausforderung. Denn eines steht ja fest:
Es sind Tage wie dieser, die jegliche Zweifel auf lange Zeit verstummen lassen. Denn die gibt es. Und je älter ich werde, umso häufiger. Ich war mit Urs Zeller in den letzten beiden Wochen im Bergell und in den Dolomiten klettern. Er hatte mich als Vorsteiger engagiert. Wir waren gerade in die „Gelbe Kante“ an der Kleinen Zinne eingestiegen.
Es ist erschreckend, wie rasch die Zeit vergeht. Am bemerkenswertesten ist das immer dann, wenn etwas jedes Jahr wiederkehrt. Ist tatsächlich schon wieder ein Jahr vergangen? Als ich vor ein paar Tagen den aktuellen Kalender mit Bildern der Feuerland-Expedition 2017 von der Druckerei geholt habe, kam es mir vor, als wäre mein letzter Besuch dort nur ein paar Wochen her.
Berge würden aus der Zivilisation herausragen. Deshalb sei es so befreiend, auf ihnen unterwegs zu sein. Was für eine schöne Metapher. Und es stimmt auch meistens. Ich hatte dieses Bild in der vergangenen Woche am Mont Blanc vor Augen. Wir kletterten den Nordgrat des Dom du Goûter hinauf. Unsere Biwakausrüstung steckte in den Rucksäcken. Und deshalb konnten wir die totale Einsamkeit und Stille ganz besonders unbeschwert genießen, obwohl die Last auf dem Rücken drückte. Wir fühlten uns frei. Es war wunderbar.
Wenn jemand etwas gut kann, dann beeindruckt mich das vor allem dann, wenn ich diese Leistung einschätzen kann. Bilder auf eine bestimmte Art aneinander zu reihen, um eine Geschichte zu erzählen, ist nicht so einfach und macht eine Menge Arbeit. Besonders wenn es viele sind. Oder wenn die Bilder nicht so recht zu dem passen wollen, was man erzählen möchte.
Es ist das größte Klettergebiet Italiens und sicher eines der größten und vor allem bekanntesten in ganz Europa. Ich hatte soviel über Arco gehört. Aber interessanterweise hat das nicht zu dem Wunsch geführt, hierher kommen zu wollen.
Es gibt auf der ganzen Welt kaum einen unwirtlicheren Ort als die Westküste Feuerlands. Das sowieso schon sehr feuchte ozeanische Klima mit über 300 Regentagen im Jahr wird auch noch von eisigen Luftströmungen der Antarktis gespeist. Mit ungebremster Wucht wüten die kalten, regenreichen Stürme gegen die Gebirgskämme des Archipels. Doch genau das hat der Fußspitze Südamerikas ihre einmalige Unberührtheit und Schönheit bewahrt.
Zugegeben. Wir haben uns diesmal wirklich sehr schwer getan. Und sicher ist das auch gut so. Denn eines steht ja fest. Ein gemeinsames Ziel zu finden, mit dem sich jeder einzelne eines Teams von vier Leuten zu 100 % identifizieren kann, ist sicher fast unmöglich. Immer gibt es Vorbehalte, Bedenken, gute Argumente dagegen. Beim Hidden Peak waren diese zu zahlreich und außerdem sehr stichhaltig. Doch nun ist es vollbracht. Ein großartiges neues Ziel ist gefunden.
Wer ab und zu mal eine längere Zeit unterwegs ist, kennt das. Man kommt nach drei oder vier Wochen wieder nach Hause und weiss nicht, was man zuerst machen soll. Der Schreibtisch biegt sich unter der Post, der Anrufbeantworter ist voll und die Zahl der email-Eingänge bewegt sich im hohen dreistelligen Bereich. Bei mir waren es dieses Jahr, und wir haben erst April, fast zehn Wochen. Da blieb vieles liegen, was nun unbedingt und sofort abgearbeitet werden wollte. Also musste ich erst einmal an den Schreibtisch abtauchen.
Es ist uns treu geblieben unser Wetterglück, welches uns die gesamte Reise nicht ein einziges Mal verlassen hat. Wir sind gestern, wie schon auf dem Hinflug, mit der ersten Staffel von Lukla gestartet und kurz nach 8.00 Uhr morgens in Kathmandu gelandet.
Eine aufregende Zeit neigt sich dem Ende zu. Vorgestern ist die Nirekha-Gruppe in einer langen Etappe von Drangnak nach Phortse und gestern von dort nach Namche Basar abgestiegen. Und hier gab es natürlich ein großes „Hallo“.
In den Bergen ist nichts sicher. Vor Zwischenfällen schützen einen weder Sorgfalt noch die Erfahrung von 25 Jahren in den Bergen. Und wenn ich mir das genau überlege, dann ist das auch gut so. Die großen Gebirge dieser Erde hat sich der Mensch eben noch nicht Untertan gemacht.
Versprechen muss man halten. Aber so rasch wollte ich das eigentlich nicht tun. Wir sind heute Nacht auf die Minute pünktlich um 4.00 Uhr zum Gipfel aufgebrochen.
Pläne sind auch dazu da, geändert zu werden. Überhaupt sind die Unwägbarkeiten, also die sich ständig ändernden äußeren Bedingungen, der charakteristischste Aspekt von Unternehmungen in den Bergen.
Einer der aufregendsten und manchmal auch traurigsten Aspekte bei der Begleitung von Gästen an einen Berg ist der Augenblick, wenn Erwartungen auf Wirklichkeit treffen. Heute war es wieder soweit. Doch eins nach dem anderen.
Unsere erste Etappe von Namche in Richung Gokyo Alm und Cho Oyu führte nach Mong La. Keine lange Strecke, deshalb waren wir schon um die Mittagszeit am Ziel. Es gab Tee und Rara Noodle Soup. Das Wetter war leider nicht ganz so berauschend.
Im Jahre 1650 berechnete James Ussher, Erzbischof von Armagh, aus den in der Bibel enthaltenen Informationen das Alter der Erde. Seine zweifellos sorgsame Berechnung hatte das Ergebnis, dass die Erde am Montag, den 26. Oktober im Jahr 4004 vor Christus um 9 Uhr morgens erschaffen wurde.
„Reibungslos“ ist eine Zustandsbeschreibung, welche rein theoretisch spannende news verhindert. Denn wenn buchstäblich alles glatt und nach Plan verläuft, dann sind news womöglich langweilig. Ich aber bin gerade sehr froh, dass dieser news dieses Schicksal nicht erspart werden kann.
Es ist mühselig geworden, zu zählen. Bin ich gerade das 28. Mal nach Nepal unterwegs oder vielleicht doch schon das 30. Mal? Diese Zahlen beeindrucken inzwischen selbst mich. Mehr als vier Jahre habe ich nun schon im Land der Freundlicheit und der Himalayariesen verbracht.
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