Neue Ziele

Bin ich tatsächlich schon einen Monat wieder in Leipzig? Die Zeit ist wie im Flug vergangen, seit ich aus Indien zurück bin! Doch es ist auch eine Menge passiert. Die Weichen für das kommende Jahr sind gestellt. Los geht es mit dem Nächstliegenden: Am kommenden Sonnabend ist es noch einmal soweit. Zum vierten und vorläufig letzten Mal in Leipzig kann man sich von mir in den wilden Westen Feuerlands entführen lassen. Auf der Erlebnismesse FERN.licht im Kongresszentrum am Zoo Leipzig präsentiere ich um 11.30 Uhr meinen Multivisionsvortrag zu unserer kombinierten Kajak-Berg-Expedition zum Monte Sarmiento, einem der großartigsten Berggestalten auf unserem Planeten.

Dieses Bild symbolisiert für mich das, was den Monte Sarmiento ausmacht! Und es ist für mich auch DAS Bild des Vortrages. Falk sichert meinen Vorstieg in der noch undurchstiegenen, 600 m hohen und nahezu senkrechten Südwestwand. Hier darf nichts schiefgehen. Hier muss man wissen, dass der andere nicht stürzen wird. Hier geht es buchstäblich um alles oder nichts!

Jeder meiner elf Vorträge sind mit einer Menge Herzblut angefertigt worden und manche waren sehr erfolgreich. Am Everest haben mehr als 10000 Zuhörer den Kelch bis zur Neige mit mir gemeinsam geleert. Aber was Falk Liebstein und ich in Feuerland am Monte Sarmiento erreicht haben, war ganz sicher eine meiner aufregendsten und wertvollsten Aktionen der letzten Jahre. Es wird eine Herausforderung sein, das zu übertreffen, schon ganz und gar was den Vortrag über unser Unternehmen in Feuerland anbelangt. Ich stelle das gerade bei der Produktion der neuen Multivision über unsere Shivling-Expedition fest. Doch zum Glück ist ja auch der Shivling etwas ganz besonderes! UND wir hatten am Shivling zum ersten Mal eine Drohne dabei! Die Aufnahmen, die wir unter anderem vom Gipfel, der riesigen Eiswand und den beiden Hochlagern gemacht haben, sind wirklich umwerfend. Soviel steht fest!

Um die leider ziemlich lange Zeit bis zur Premiere des Vortrages 2018 etwas zu verkürzen, wird es diesmal nicht einen sondern gleich drei Vortrags-Trailer geben. In jedem der kleinen Filme steht ein anderer Aspekt der Expedition im Vordergrund.  Der Plan ist, Neugier und Vorfreude auf den Vortrag zum Shivling nicht nur zu wecken, sondern auch zu schüren. Doch ob der auch aufgehen wird? Lust auf einen Test? Trailer Nummer 1 ist nämlich soeben fertig geworden. Wir, also Ulf Wogenstein, Sven Kortmann und ich sind gespannt auf Eure Kommentare. Die Aufnahmen stammen außer von mir vor allem von Sven, der am Shivling auch als Kameramann großartige Arbeit geleistet hat!

So ein frisch fertiggestellter Trailer ist ein sicheres Zeichen dafür, dass es an der Zeit ist, neue Pläne zu schmieden. Denn ein Ziel vor Augen zu haben, welches einen starken Sog entfaltet und Emotionen auslöst, ist für mich so eine Art Lebenselixier. Und vermutlich wird sich niemand wundern, dass es abermals zwei der schönsten Berggestalten auf unserem Globus sind! Und das beste ist, dass noch nicht einmal eine teure Expedition nötig ist, um sie zu erreichen, denn beide befinden sich in Europa.

Das Matterhorn im Schweizer Kanton Wallis im ersten Morgenlicht von Zermatt aus gesehen. Links die  Ostwand und rechts die steile Nordwand, die als eine der drei großen Nordwände der Alpen einen legendären Ruf hat. Geteilt werden die beiden Wände vom Hörnligrat, über welchen die Erstbesteigung verlief. Er ist heute der Normalweg.

Wer sich vorgenommen hat, einige der schönsten Berge der Welt zu besteigen, der kommt natürlich am Matterhorn nicht vorbei. Über diesen Gipfel brauche ich nicht viele Worte zu verlieren. Jeder kennt ihn, viele haben diese makellose Berggestalt sogar schon mit eigenen Augen gesehen und manch einer hat auch von den dramatischen Ereignissen bei der Erstbesteigung gehört. Ein paar Gedanken zu dieser Tragödie habe ich ja schon in der news „Auf schmalem Grat“ vom 14. Juli diesen Jahres kundgetan.

Wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, dann werde ich das Matterhorn womöglich zwei Mal besteigen. Ein Ziel wird der Normalweg über den Hörnligrat sein. Ich verspreche mir eine Menge interessanter Fotos von dem wahnwitzigen Treiben, was auf dieser Route in der Saison bei guten Verhältnissen herrscht. Denn an die 3000 Menschen erreichen jedes Jahr über diese Route den Gipfel. An guten Tagen treten sich über 100 Leute auf dem Gipfel die Füße platt. 

Die Matterhorn-Nordwand im letzten Abendlicht aufgenommen vom Arbenbiwak vor unserer Überschreitung des Arbengrates gemeinsam mit Sven Kortmann im Sommer diesen Jahres.

Wenn es die Verhältnisse zulassen, soll es aber auch einen Versuch über die legendäre Nordwand geben. Hier muss dann aber alles passen und natürlich noch ein Partner für dieses Unternehmen gefunden werden. Diesbezüglich gab es aber schon einen vielversprechenden Anruf!

Das zweite Ziel wird im nächsten Jahr der höchste Granit Obelisk der Welt sein. Ein Felsmonument, aufregend schön, dessen Name auch immer wieder auftaucht, wenn es um großartige Berggestalten geht. Zu finden ist es hoch oben im Norden Europas, 200 Kilometer jenseits des Polarkreises. Das Wetter wird dort einmal mehr die Hauptrolle spielen. Da hier die Planungen aber noch ziemlich am Anfang stehen, ist es vielleicht besser, noch nicht gleich alles zu verraten, denn im Moment ist dieser Berg nicht mehr als ein Traum. Aber wie hat Tania Blixen einmal gesagt: „Der unwiderstehlichste Mensch auf Erden ist der Träumer, dessen Träume wahr geworden sind.“ Na, wenn das tatsächlich stimmen würde, dann dürfte ich mich ja gar nicht mehr auf die Straße trauen…

Was gibt es sonst noch für Neuigkeiten? Im nächsten Jahr werden wir nicht nur in Norwegen und am Matterhorn klettern sondern auch auf Sizilien und im griechischen Meteora. Und es wird im Herbst wieder das Klettercamp auf Sardinien geben. Das musste ja in diesem Jahr wegen unserem Shivling-Projekt leider ausfallen. Das Datum dafür steht fest. Wir werden vom 27. Oktober bis zum 3. November 2018 in diesem Kletterparadies unterwegs sein. Mehr Informationen gibt es hier! Da die Teilnehmerzahl auf maximal sechs Personen begrenzt ist, wäre eine rasche Anmeldung sicher von Vorteil.

Die Kombination auf Sardinien ist traumhaft im wahrsten Sinne des Wortes: Sonne, Strand und Meer kombiniert mit einer enormen Auswahl an Klettermöglichkeiten an bestem Fels. Mehr Kletterspaß geht nicht!

Das soll es für diese news erst einmal gewesen sein. Nun würde ich mich freuen, wenn wir uns am Sonnabend auf der Erlebnismesse FERN.licht sehen oder auf Sardinien oder vielleicht in Nepal oder einfach nur in einer der Leipziger Kletterhallen.

P.S. Tania Blixen ist eine dänische Schriftstellerin und Autorin des Buches „Afrika-dunkel lockende Welt“ welches mit Meryl Streep, Robert Redford und Klaus Maria Brandauer in den Hauptrollen verfilmt wurde. Sie wissen schon – Jenseits von Afrika, in den Achtzigern ein Straßenfeger.

 

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4 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Das sind tolle Ziele für 2018!!

  2. Frank Bolle sagt:

    Als ich den Trailer sah, gingen mir zwei Gedanken durch den Kopf, den Vortrag zum Shivling muss ich sehen und den indischen Himalaya sollte ich unbedingt auf meine Reisewunschliste setzen. Der Trailer ist schon mal prima geworden. Vielen Dank und viele Grüße Frank.

    • Olaf Rieck sagt:

      Hallo Frank, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du zum Vortrag extra nach Leipzig kommen möchtest, wenn er dann im nächsten Jahr fertig ist. Doch Vorsicht! Anschließend könnte Dein Wunsch, diese grandiosen Berggestalten und die heiligen Stätten am Ganges mit eigenen Augen zu sehen, ziemlich brennend werden…

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