Kategorie: Himalaya Trekking
Diese Etappe hatte es in sich. Von dem etwa 5000 m hoch gelegenem Khare, wohin wir in zwei Etappen von Khote aus aufgestiegen sind, bis zum 5400 m hohen Mera La ist es nicht weit. Und es ging überraschend einfacher hier hinauf als auf den Dobato-Pass.
Unser unfreiwilliger Wartetag in Khote stand ganz im Zeichen des Wartens und Hoffens. Würden Lak Kubir und zwei andere aus unserer Crew die Tasche finden und dann auch Bergen können?
Alles hing an diesem Morgen davon ab, dass wir Sicht haben. Sehr zeitig beim allerersten Licht ist die am wahrscheinlichsten. Doch um 4.30 Uhr dichter Nebel. Irgendwer hatte sich gegen uns verschworen.
Ich habe in der letzten news etwas von acht Tagen bis zu unserer ersten Herausforderung am Mera Peak geschrieben. Und von meiner Unruhe wegen des überreichlichen Niederschlags. Und von Schnee, unserem natürlichen Feind. Doch wie feindlich, dass habe ich nicht geahnt!
Diese Frage des Superklassikers von CCR beschäftigt uns schon sehr. Denn seit Tagen regnet es, heute gleich den gesamten Tag. Bei mir ist buchstäblich alles nass. Schlafsack und Daunenjacke schießen den Vogel ab.
Gestern morgen sollte es losgehen. Erster Flug, Start früh um fünf! So wie es sein soll. Doch der Blick aus dem Hotelfenster nach dem Weckerklingeln verhieß nichts Gutes. Waschküche! Kaum dass ich das Nachbarhaus sehen konnte vor lauter Nebel.
Das sind sie. Eine Rekordgruppe! Absolute Rekordhalter sind Ronny, Karin und Christian. Für sie beginnt heute die vierte gemeinsame Reise mit mir. Janina und Urs sind zum dritten Mal mit mir unterwegs. Auch Sabine und Katrin kennen sich in Nepal bestens aus. Denen kann ich also nichts vormachen. Doch umgekehrt ist es nicht anders, denn ich weiß genau, woran ich bei dieser Gruppe bin.
Das ist es tatsächlich! Auch der Rückflug nach Kathmandu ist noch einmal ein aufregendes Abenteuer. In die kleine Dornier zu steigen, an den winzigen Airstrip zu rollen. Zu hören, wie die Turbinen hochgefahren werden. Das kleine Flugzeug ächzt und bebt. Dann stellt der Pilot auf Schub und ab gehts steil den Hang hinunter auf einen 1000-Meter-Abgrund zu.
Nun sind wir wieder zurück in Namche. Unser letzter, leider unvollständiger Ausflug ins Gokyotal liegt hinter uns. Das Wetter am Sonntag und Montag war tatsächlich nicht besonders, obwohl es bei weitem nicht soviel Schnee gegeben hat, wie angekündigt war.
Vorgestern (Donnerstag, 12. März) haben wir in einem sehr langen Marsch von Lobuche (4900 m) aus das 1000 Höhenmeter niedriger gelegene Phortse erreicht. Damit wollten wir uns für die kommenden Tage alle Optionen offen halten. Denn wir könnten es von Phortse aus in zwei relativ langen Tagesetappen bis Gokyo schaffen. Zwei Tage wären dann auch für den Rückweg nach Namche noch übrig geblieben.
Wenn ich unsere Tour bis heute Revue passieren lasse, dann gibt es für mich eigentlich nur eine Einschätzung. Nämlich dass wir außergewöhnliches Glück hatten. Zum einen mit dem Licht und vor allem wegen des vielen Schnees.
Es ist nicht so einfach hier. Das konnte man in den letzten Tagen unter anderem daran erkennen, dass ich mit meinen Prognosen bezüglich der Gehzeiten permanent daneben lag.
Man glaubt es nicht, was die Sonne hier ausrichten kann. Das ist die erste gute Nachricht. Sie scheint nämlich seit zwei Tagen, als wollte sie uns Löcher in unsere Köpfe brennen. Die zweite gute Nachricht ist, dass mit jedem Höhenmeter weniger Schnee liegt. Das ist auch nicht so verwunderlich, weil es weiter oben oft weniger schneit als zum Beispiel in Namche.
Ich habe es vergessen. Wie heisst dieser Spruch? Abendrot Schön- oder Schlechtwetter droht?? Vermutlich je nach dem was passt. Bei uns war die Sache jedenfalls eineindeutig. Als wir gestern zu unserer Akklimatisationstour nach Thame aufgebrochen sind, begann es zu schneien. Und nicht nur so ein bisschen.
Rasttag bedeutet nicht zwangsläufig Faulenzen. Es ist zwar nicht nachgewiesen. Aber die Erfahrung lehrt es. An Tagen, an denen die Schlafhöhe gleich bleiben soll, ist es gut, dennoch einen Höhenreiz zu setzen. Ganz gemütlich ein paar hundert Höhenmeter aufzusteigen und auch Zeit dort oben zu verbringen, ist immer eine gute Idee.
Er ist sicher auch einer der Gründe, weshalb Leute hierher kommen. Die einen wollen ihn besteigen, die anderen ihn nur anschauen. Zu denen gehören wir. Und diesbezüglich hatten wir gleich am Anfang unverschämtes Glück. Soviel steht fest. Doch eins nach dem anderen.
Wie alle Jahre wieder ist es soweit. Gleich mal für acht Wochen bin ich nach Nepal aufgebrochen. Ich habe mich sehr darauf gefreut, denn es macht Spaß, meinen Gästen meine zweite Heimat zeigen zu dürfen. Ich bin nun einmal gerne in Nepal.
Am 14. Oktober überraschte ein heftiger Wettersturz hunderte Wanderer und ihre nepalesischen Begleiter in Nepal. Betroffen war vor allem die Region um den 8000er Annapurna. Die Wanderroute um diesen Berg ist die inzwischen meistfrequentierte Trekkingroute in ganz Nepal. Ausgelöst wurde das Unwetter durch den Zyklon „Hudhud“, der sich über dem Golf von Bengalen gebildet hat und schon in Indien schwere Schäden anrichtete.
Was für ein verrücktes Jahr dieses 2014! Und dabei meine ich gar nicht die vielen Jubiläen: Im Frühjahr gleich drei Gruppen in Nepal, bald danach Training im Pitztal und in Chamonix für den Alpamayo und den Artesonraju, dann fast anderthalb Monate Peru und anschließend noch drei weitere Events in den Alpen. Die Ausflüge in die Sächsische Schweiz kann ich in diesem Jahr gar nicht mehr zählen. Für mein armes Auto zählt 2014 dreifach.
Angesagte Regenwahrscheinlichkeit 75 %! In diesem Sommer die Regel. Man kann sich darauf einstellen. Aber schön ist eine solche Prognose nicht, vor allem, wenn ein Kennenlernwochenende geplant ist, mit Klettern, Boofen und Stiegentour. Doch da die Meteorologie eine Wissenschaft ist, bei der die Protagonisten leider nicht selten völlig daneben liegen, darf man immer hoffen.
Anders als bei den anderen sollte die Art und Weise sein, auf welche ich meine Gäste in Nepal führe. Ich wollte ihnen ihre Tour nach ihren Ambitionen, Fähigkeiten und ihrer Kondition „auf den Leib schneidern“. Es gab dazu ein Treffen hier bei mir in Leipzig, auf dem ausführlich darüber diskutiert wurde, wie meine Gäste ihre Trekkingtour gestalten möchten. Mein Part war auf diesem ersten Treffen, meine zukünftigen Gäste zu beraten.
Wenn es alle sagen, dann muss es ja stimmen. Zehn Wochen in Nepal unterwegs zu sein, sei sogar eine schier unendlich lange Zeit, meinen manche meiner Gäste, wenn sie das Heimweh drückt. Für einige fast unvorstellbar, sich so lange dort aufzuhalten! Und wenn ich an die denke, die ich daheim diese Zeit allein gelassen habe, dann bin ich sogar ebenfalls dieser Meinung.
Alles läuft wie ein Uhrwerk. Wir spulen unser Besichtigungs- und Erlebnisprogramm ab, denn wenn man sich einmal auf den weiten Weg hierher an den Rand des Himalayas gemacht hat, dann muss man die Höhepunkte des Kathmandutales unbedingt auch gesehen haben: Bodnath, Patan, Swayambunath, Baktapur, und natürlich Pashupatinath als heiligster Ort der Hindus selbstverständlich auch.
Die Märzgruppe ist gesund und voller Eindrücke nach Hause abgeflogen und dort auch schon eingetroffen. Die dritte und nun letzte Gruppe kam am gleichen Tag in Kathmandu an. Die Verspätung der türkischen Airline hielt sich in Grenzen. Alles ist für meine letzten Gäste geplant und organisiert. Die ersten beiden Tage ihres Aufenthaltes sind nun auch schon Vergangenheit. Alles könnte so schön sein. Gäbe es da diesen Grund unseres Hierseins nicht.
Abenteuer erlebt man manchmal so nebenbei. Tashi kam zu mir. Er ist einer von denen in Lukla, die hier Probleme lösen können. Er teilte mir mit, dass der Flieger, auf den wir gebucht waren, leider nicht kommen wird. Kaputt! So schnell gehts! Wir hatten ein Problem. Eben noch einen der begehrten ersten Flüge in der Tasche plus gutes Wetter sowohl in Lukla als auch in Kathmandu.