Entwarnung

Man glaubt es nicht, was die Sonne hier ausrichten kann. Das ist die erste gute Nachricht. Sie scheint nämlich seit zwei Tagen, als wollte sie uns Löcher in unsere Köpfe brennen. Die zweite gute Nachricht ist, dass mit jedem Höhenmeter weniger Schnee liegt. Das ist auch nicht so verwunderlich, weil es weiter oben oft weniger schneit als zum Beispiel in Namche.

Everest und Lhotse haben gleich gar keinen Schnee abbekommen und stehen schwarz und schweigend wie vor dem großen Schnee.

In der news "Bei Sherpas" sieht Namche doch schon ziemlich anders aus.  Tief verschneit gefällt es mir noch besser.

In der news „Bei Sherpas“ sieht Namche Basar doch schon ziemlich anders aus. Tief verschneit gefällt es mir noch besser.

Wir haben also vorgestern einen unfreiwilligen Ruhetag eingelegt, damit sich der Schnee setzen kann und die Lawinengefahr geringer wird. Gestern sind wir dann aber nach Tengboche aufgebrochen. Und siehe da, wir kamen besser voran als erwartet, denn es lag eine gute Spur. Das Glück der Tüchtigen vielleicht?

Da das Vorwärtskommen so gut ging, habe ich mich entschieden, unser Programm einfach von hinten aufzurollen. Wir wollten ursprünglich mit dem Ngozumpa-Tal, welches nach Gokyo führt, beginnen. Anschließend sollte es in das Khumbu-Tal zum Everest Basislager gehen und zum Schluss, falls noch Zeit übrig wäre, auch noch ins Imja-Tal. Mein persönliches Lieblingstal übrigens. Und nun machen wir es genau umgekehrt.

Akklimatisationstaktisch ist das zwar nicht so perfekt, aber nicht zu ändern. Dafür ist das Imja-Tal meiner Ansicht nach das schönste von allen. Der neue Plan ist aber vor allem dem Umstand geschuldet, dass der Weg dorthin der am wenigsten gefährdete ist.

Die wichtigste Pause des Tages, Rarasuppe und Unmengen Tee am Wegesrand. Eine Stunde ist da weg wie nichts.

Die wichtigste Pause des Tages, Rarasuppe und Unmengen Tee am Wegesrand. Eine Stunde ist da weg wie nichts.

Heute haben wir die bisher längste und anstrengendste Etappe von Tengboche nach Dingboche zurückgelegt und sind dabei ein paar Höhenmeter zu viel aufgestiegen. Drei- bis vierhundert sollten es pro Tag höchstens sein. Es waren aber 550. Doch wenn ich mich so in der Runde hier am Ofen in unserer Lodge umschaue, so sitzen dort lauter muntere Gäste.

Die 6856 m hohe Ama Dablam (Die Mutter mit dem Amulett) gilt bei vielen als der on noch ein paar andere, die mit ihr mithaltne können.schönste Berg der Welt. Aber es gibt sch

Die 6856m hohe Ama Dablam (Die Mutter mit dem Amulett) gilt bei vielen als der schönste Berg der Welt. Aber es gibt schon noch ein paar andere, die mit ihr mithalten können. Hier im Bild die Westseite. Ganz links der Lhotse Shar.

Das Besondere des heutigen Tages war sicher die Umrundung des Ama Dablam von der West- auf die Nordseite. Dieser Berg dominiert den Weg ins Imja-Tal vom ersten bis zum letzten Meter. Und ich muss jedes Mal aufpassen, dass ich beim ständigen Ama-Dablam-Gucken nicht in den Fluss falle.

Eine der Besonderheiten dieser Bergschönheit ist, dass die Ama Dablam, hier die Nordwand, völlig frei steht und von allen Seiten extrem steil ist. Und wir hatten heute schon wieder mal traumhaftes Licht.

Eine der Besonderheiten dieser Bergschönheit ist, dass die Ama Dablam, hier die Nordwand, völlig frei steht und von allen Seiten extrem steil ist. Und wir hatten heute schon wieder mal traumhaftes Licht.

Wenn morgen früh alle gesund sind und keiner mit Höhenproblemen erwacht, steigen wir ins 4750m hoch gelegene Chukhung auf. Hier wartet dann die erste große Herausforderung in Form des Chukhung Ri auf uns. Dieser über fünfeinhalbtausend Meter hohe Gipfel wird 800 Höhenmeter anstrengende Spurarbeit von uns verlangen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass dies schon jemand für uns erledigt hat. Aber irgendeiner muss ja der erste sein. Und wie oben schon erwähnt, ist in den beiden vergangenen Tagen schon eine ganze Menge Schnee getaut beziehungsweise dort oben gar nicht erst soviel gefallen.

Ob wir da hochkommen werden, ist also nicht wirklich sicher. Es bleibt deshalb spannend.

P.S. Apropos spannend! Als ich heute in meine Stammlodge in Dingboche kam, eröffnete mir Gelu, der Besitzer, freudestrahlend, dass es seit diesem Jahr hier nun auch WLAN gibt. Spannend fand ich, dass ich nicht
recht wusste, ob ich lachen oder weinen sollte.

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5 Antworten

  1. Dirk Juling sagt:

    Hallo liebe Explorer!
    ja Ihr hättet ja auch über ein Reisebüro „wandern und Berge gucken“ buchen können, Nein wo habt Ihr gebucht? Bei „ABENTEUER LEBEN“ nun habt Ihr es knüppeldick! Aber so soll es sein, kribbeln muß es, sonst ist es kein Abenteuer, man lebt dieses Leben nur einmal und warum denn nicht volle Pulle und ein wenig am Limit…..
    Ich beneide Euch, wenn daß so weiter geht, entstehen dort bei euch vielleicht ein paar Freundschaften fürs Leben. Also lasst es krachen und genießt jede Stunde auf Euren Abenteuer Trip.
    Gruß Dirk, der Typ mit Fernweh

  2. Thomas Schmidt sagt:

    Hallo Olaf,
    Das ist ein sehr guter Plan, gerade wegen der Lawinen !!
    An alle: Chhukung Ri ist echt ein klasse Ziel, also spurt euch hoch…

  3. Anja E. sagt:

    Hallo Trekker,
    Man das ist aber auch spannend mit eurer Tour.:) Freut mich das ihr nun weiterziehen könnt. Genieße den weg, denn das ist das wahre Ziel 🙂
    Und unbedingt im Kaffeehaus in Dingbouche einkehren. Ich fand es urgemütlich u super lecker.
    Drück die Daumen, dass das Wetter hält.
    Lg an alle
    Anja

  4. Sabine sagt:

    Der Ausblick vom Chukhung Ri ist es wert, dass Ihr alle Kräfte sammelt und Gas gebt. Ich drück die Daumen. Das Imja – Tal ist auch mein Lieblingstal und ich freue mich, nach dem Amphu Lhapsa dorthin zu kommen. Habt weiterhin eine gute Zeit und geniesst diese atemberaubend schöne Landschaft. Das ist einmalig, dies erleben zu dürfen. Namaste.

  5. Elke Schenk sagt:

    Die Berichte und Fotos sind einfach traumhaft schön, ich wünsche euch allen noch viel, viel Kraft, da oben am Himmel. Das Ziel ist ALLES und endlich greifbar.

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