Pässe

Es gibt in der Khumbu-Region des Himalaya eine Reihe von Übergängen zwischen den vier großen Tälern. Diese Pässe stehen den Trekking-Gipfeln was ihre Höhe, die körperlichen Anforderungen, den Erlebniswert und die Attraktivität der Aussicht anbelangt, in nichts nach. Ich würde diese Pässe genauso wie die Trekkingpeaks zu den für jeden machbaren alpinen Zielen zählen wollen. Alle drei Übergänge können jeweils an einem Tag überwunden werden. Naturgemäß sind die Schwierigkeit und die Länge dieser Touren stark von den äußeren Bedingungen und der Kondition der Gäste abhängig.

Der Renjo-Pass (5417 Meter) verbindet das Tal, in welchem das Kloster von Thame steht, also das westlichste Khumbu-Tal, mit dem Gokyo-Tal. Die Attraktivität dieses Passes gründet sich aber nicht nur auf der Aussicht unter anderem auf den Mount Everest sondern auch schon auf den Anmarsch. Denn wenn wir von Thame aus hinauf nach Lungden und dann weiter zum Beginn des eigentlichen Aufstieges wandern, sind wir in dem ursprünglichsten Tal der Khumburegion unterwegs. Hier gibt es noch ganze Sherpadörfer mit keinem einzigen wellblechbedachten Haus und ganz ohne Lodgen. Auch ein Grund dafür, dass dieser Pass immer noch am seltensten von Touristen und Einheimischen überquert wird.

 

Auf meiner Passrunde, die ich immer mit der Wanderung von Jiri aus hinein in die Khumburegion beginne, ist der Renjo unser erstes grosses Ziel. Demzufolge ist hier auch die Freude, wenn alle oben in fast fünfeinhalbtausend Metern Höhe angekommen sind, am größten.

Der Chola Pass (5420 Meter) ist der von Einheimischen und Touristen am häufigsten benutzte Übergang. Er bietet die abwechslungsreichste Tour, weil an der Passhöhe auch ein kleiner Gletscher überquert werden muss. Eisausrüstung ist aber nicht nötig. Schwierig oder gar unmöglich kann dieser Übergang nach größeren Schneefällen werden.

Der Cho La ist der anspruchsvollste Übergang. Hier oben herrscht fast immer tiefster Winter. Deshalb macht dieser Übergang auch bei ungünstigen Verhältnissen die meisten Schwierigkeiten.

Am leichtesten und in der Regel ganzjährig ist der Kongma La (5535 m) zu überschreiten. Von ihm aus führt die Normalroute auf den Pokalde. Von der Passhöhe hat man einen phantastischen Blick hinüber zum Makalu (8475 m). Kommt man von der Alm Lobuche zum Pass, muss allerdings noch der Khumbugletscher überquert werden, was diese Tagestour ziemlich lang und anstrengend werden lässt.

Am Kongma La erwartet uns zwar ein langer und anstrengender Tag, nicht zuletzt weil es der letzte und höchste der drei Pässe ist, den wir hintereinander überschreiten können, wenn wir das überhaupt wollen. Er bietet aber vor allem eine tolle Sicht auf gleich drei Achttausender: Lhotse, Makalu (linkes Bild) und Cho Oyu (rechtes Bild)

Genau wie ich unter dem Menüpunkt Gipfel nicht alle Möglichkeiten aufgeführt habe, beschränke ich mich auch bei den Pässen auf diejenigen, welche die großen Täler verbinden. Es gibt aber noch mehr wichtige Übergänge, die wir ebenfalls zum Bestandteil einer Durchquerung des Khumbu machen können wie der Zatra Wala oberhalb von Lukla, der Mera La oder der Amphu Laptsa. Schwierigere und deutlich höher liegende Übergänge wie Mingbo La oder Sherpani Col sind ebenfalls denkbar. Der Phantasie sind auch hier kaum Grenzen gesetzt.


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