Ich bin wieder hier!

Leugnen hilft nicht! So sollte diese erste Nepaltour nach Corona nicht starten. Drei meiner Gäste mussten buchstäblich in letzter Sekunde vor der Abreise  krankheitsbedingt absagen. Das ist sehr traurig und nicht nur für die drei nun sehr unglücklichen. Alles war bereit und nun das!

Mich hat dieses Begrüßungsplakat und die ehrliche Freude meiner nepalesischen Freunde über unser Wiedersehen schon ein bisschen emotional werden lassen.

Und diesmal musste doch etwas mehr bereit sein als sonst. Aber es lief trotzdem bis auf ein paar Kleinigkeiten alles reibungslos mit den Impf- und PCR-Nachweisen, dem etwas undurchschaubaren Online-Fragebogen des CCMCC (Covid-19 Crisis Managment Coordination Center) sowie den Nachweisen für die Trekkingpermits und die Hotelresevierung. Aber wir alle hatten alles und auch fast immer in der korrekten Ausführung im richtigen Augenblick zur Hand.

Das musste auch irgendwie noch in unseren Ankunftstag gequetscht werden. Frisörbesuche in Kathamandu haben für mich immer irgendwie Eventcharakter, vor allem die unschlagbare Kopfmassage. Und sie kosten ein Zwanzigstel von dem was zu Hause fällig wird.

Wir kamen durch alle Check Points und Kontrollen und haben, bis wir den Flughafen in Kathmandu verlassen durften, gefühlt 15 Mal alles obengenannte vorgezeigt.

Auch unser Gepäck war vollzählig und unversehrt in Nepal eingetroffen, was ebenfalls immer einen mittelgroßen Stein von meinem Herzen fallen lässt.

Und dann wurde es so richtig freudig, denn wir wurden genauso von Mingmar, dem Chef meiner Agentur und Kumar, meinem langjährigen Co-Guide empfangen. Das hat gut getan!

Auch der abendliche Besuch in meinem Lieblingsrestaurant in Kathmandu gekrönt mit einem Tibetan Hotpot gehört ebenso wie der Frisörbesuch zu meinem persönlichen Pflichtprogramm an unserem Ankuntstag.

Und so reibungslos und deshalb zunehmend entspannter ging es auch an unserem ersten Tag in Nepal weiter. In Kathmandu gab es ausnahmsweise keinen Morgennebel und deshalb flogen wir überraschend pünktlich mit einer kleinen Twin Otter nach Lukla.

Je nachdem wie viele Fluggäste auf ihren Transport nach Lukla warten, fliegen die einzelnen Flugzeuge der verschiedenen Airlines die Strecke von Kathmandu nach Lukla und zurück mehrmals in schneller Folge hintereinander. An manchen Tagen in der Hochsaison bei entsprechendem Wetter bis zu vier oder sogar fünf Mal.

Es sei der schönste Linienflug der Welt haben mir Kenner mal gesagt. Und wir hatten auch noch Traumwetter auf unserem Flug entlang der Himalayahauptkette.

Wenn das Wetter mitspielt und es in Kathmandu keinen Nebel und in Lukla keine Wolken und vor allem keinen Wind gibt, startet die erste Charge von derzeit vier Flugzeugen im Minutentakt schon sehr früh am Morgen. Wenn das Wetter den Sichtflug nach Lukla nicht zulässt, dann heißt es warten, bis sich das Wetter bessert. Oft ist es allerdings so, dass besonders der Morgennebel in Kathmandu einen zeitigen Start verhindert. In Lukla dagegen ist es morgens sehr häufig klar und windstill.

Nachdem sich der Nebel in Kathmandu endlich gelichtet hat und der Flugplatz freigegeben wird, gibt es nun nicht selten in Lukla ein Problem mit dem Wetter. Zunehmend kommt Wind auf und Wolken ziehen aus dem Tal heran. Das ist tatsächlich beinahe jeden Tag so. Häufig kann man trotzdem noch fliegen, aber eben nicht drei oder vier Mal hintereinander.

Die wichtigsten Leute auf unserem Trek: Bijay, Prem, Buddha, Naresh und Chatur, meine sehr starken und erfahrenen Träger. Sie stammen aus dem Dorf, in dem Kumar aufgewachsen ist und sind von dort drei Tage nach Lukla gelaufen , um hier mit uns den Trek zu beginnen.

Ganz oft habe ich es schon erlebt, dass der erste und häufig auch der zweite Flug selbst bei durchwachsenem Wetter startet, es aber nicht dazu kommt, dass auch zum dritten oder vierten Mal nach Lukla geflogen wird. Diese Flüge werden dann gecancelt und alle, die beobachtet haben, wie die ersten Gruppen von Fluggästen zu ihren Maschinen aufgerufen wurden, sind total frustriert und fragen sich, warum nicht sie zu diesen Gruppen gehörten und wer der Schuldige daran ist.

Zwar hatte meine Agentur leider keine Tickets für den ersten Flug ergattert. Aber das war nicht weiter tragisch, denn hier herrscht gerade Kaiserwetter und so setzte auch der zweite Flug schon kurz nach 8.30 Uhr zur Landung in Lukla an.

Die ersten Meter unserer 22 Tage dauernden Tour durch die Everest-Region des Himalaya.

Übrigens wurde die Landebahn im Jahr 1964 errichtet, um Edmund Hillary die Herbeischaffung von Materialien für den Bau des Krankenhauses in Kunde zu erleichtern. Doch wer weiß, ob er sich für diesen Airstrip so stark gemacht hätte, wenn ihm bewusst gewesen wäre, welch ungeheuren Aufschwung der Tourismus im Khumbu durch diesen Flugplatz nehmen würde. Im Baujahr der Landebahn 1964 wurden ganze 20 Besucher registriert, zehn Jahre später also 1974 waren es schon 3500. 2019 exakt 52208. Allerdings ist das im Vergleich zu manchen Alpentälern immer noch ein Klacks.

Für uns ging es auch in Lukla reibungslos weiter. Meine seit vielen Jahren treuen Träger warteten schon auf uns und verarbeiteten im Nu unser Gepäck zu Trägerlasten. Kurz vor 10.00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Monju. In aller Ruhe schlenderten wir unserem Tagesziel entgegen.

Auf dem Weg zu unserem allerersten Tagesziel, dem 2800 m hoch gelegenem Monju.

Momentan herrscht hier in Nepal noch das klassische, sehr stabile Wintermonsunwetter. Morgens ist es glasklar, oft wolkenlos und windstill. Gegen Mittag trübt es sich ein, Wind kommt auf und am frühen Abend gibt es manchmal sogar Niederschläge, die aber nur sehr selten ergiebig sind. Da die Ausnahme die Regel bestätigt, trübte es sich nicht ein sondern blieb auch den ganzen Nachmittag sonnig und warm.

Und auf unserem ersten und von nun an allabendlichen Akklimatisationsspaziergang in Monju 150 Höhenmeter bergauf gab es sogar zauberhaftes Abendlicht.

Auf dem Weg von Monju nach Namche Basar überquerten wir die höchste Hängebrücke Nepals.

Auch heute morgen Reibungslosigkeit auf der ganzen Linie. Alle waren gesund und bei bester Laune.  Nach einem typischen Frühstück mit Pancake, Omlett, Porridge und Chapati ging es die relativ kurze aber anstrengende Etappe hinauf nach Namche Basar.

600 Höhenmeter waren zu überwinden. Eigentlich ist das zu viel für einen Tag, aber leider nicht anders machbar, da es zwischen Monju und Namche keine Übernachtungsmöglichkeit gibt. Wir werden deshalb morgen rasten und uns bei einem Spaziergang in die oberhalb von Namche gelegenden Dörfer Khumjung und Khunde in aller Ruhe akklimatisieren.

Namche Basar, zwischen 3400 und 3600 m Höhe gelegen ist das unbestrittene Zentrum der Khumbu-Region des Himalayas und auf dem besten Weg eine der Trekkinghauptstädte des Welt zu werden.

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11 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Schön zu lesen, dass ihr gut angekommen seid! Ich drücke die Daumen, dass das Wetter so bleibt und dass alle gesund und munter bleiben! Genießt die Zeit in Nepal!

  2. Claudia sagt:

    Ach bei Deinen Bilder werden Erinnerungen an unsere letzte Tour wach – schön zu sehen, dass Du wieder unterwegs bist und Euch allen eine Gute Reise mit vielen wunderbaren Erlebnissen.
    Genießt die Zeit dort.

  3. Volker Beer sagt:

    Prima, daß alles so reibungslos geklappt hat. Weiterhin Sonne satt und beste Touren
    wünscht Volker aus dem tiefen, tiefen Miriquidi 🤗🌲🏞️

  4. Egon Conzelmann sagt:

    Schon ein bisschen Snob: Nach Kathmandu zum Friseur zu gehen.

  5. Sabine Görges sagt:

    Ich wünsche euch eine wundervolle Zeit in Nepal mit traumhaften, einmalig schönen und natürlich atemberaubenden Eindrücken und Erlebnissen. Ich folge euch im Netz. Alles Gute für euch und besondere Grüße an dich Olaf, Wolfgang und Kumar

  6. Frank sagt:

    Lieber Olaf,
    bei deinem Bericht und den Bildern schwelge ich in Erinnerungen. Einfach wunderbar. Ich wünsche euch eine schöne Zeit und freue mich schon auf den nächsten Bericht.
    Einen mehrfachen Wiederholungstäter habe ich auch entdeckt. Viele Grüße an Wolfgang und natürlich an dich Olaf.

  7. Jeannette sagt:

    Was ein goldiger Empfang. Gute Reise.

  8. Ute sagt:

    Oh da wird das Fernweh geweckt! Und die Bilder lassen alle Erinnerungen aufleben! – Lieber Olaf, liebe Gruppe habt eine wunderbare Reise… ich werde am Bildschirm kleben!!!! Bleibt alle gesund…

  9. Mathias sagt:

    Starten die Flüge nach Lukla dauerhaft von Kathmandu?
    2019 weiß ich, dass die Flüge eine halbe Tagesreise außerhalb von Kathmandu starteten.

  10. Lutz Dietrich sagt:

    Lieber Olaf, euch alles erdenklich Gute, eine schöne und erlebnisreiche Zeit, schön das mit der Einreise und der Bürokratie alles geklappt hat.
    Bleibt alle schön gesund und passt gut auf euch auf.

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