Der Spruch des Monats!

Matthias hat einen Satz geprägt, der von meinen Gästen einstimmig zum Spruch dieser Reise gekürt worden ist: „Noch ne Schüssel Scheisse gibt es nicht“. Und das hat natürlich seinen Grund. Der Umstand, dem dieser aus tiefster Seele kommende Ausspruch zu Grunde liegt, ist die Drohung, dass nun der warme Ofen in der Lodge demnächst ausgeht und dann die Kälte kommt. Deshalb wird es bald unvermeidlich sein, dass alle in ihre eiskalten Schlafsäcke kriechen müssen. Die Sherpas legen mit dieser letzen Schüssel Yakmist fest, wann hier alle Schlafen gehen. Denn wenn sie müde sind und selbst zu Bett wollen, rücken sie einfach keinen wertvollen Yakmist mehr heraus. Mit dem wird hier nämlich, zumindest oberhalb der Baumgrenze, geheizt. Die letzte Schüssel Yakmist kommt meist so gegen acht Uhr und hält zwischen einer halben bis dreiviertel Stunde den Ofen warm. Anschliessend wird es im sogenannten Dinningroom empfindlich kalt.

Yakscheiße

Das Yak liefert Wolle, Milch, Fleisch und wird als Tragtier verwendet. Aber das wichtigste Produkt ist und bleibt der Mist. In den ganzjährig bewohnten Siedlungen oberhalb von 4000 Metern wird fast ausschliesslich auf dem Yakmistfeuer gekocht und damit geheizt.

Wir haben nun unsere zweite Akklimatisationsphase hinter uns gebracht und sind gestern im Basislager des Island Peaks eingetroffen. Hier müssen wir uns wiederum an die neue Höhe von nun 5150 Meter gewöhnen. Die letzten fünf Tage sind wir im Tal des Ngozumpa-Gletschers gewandert, des mächtigsten Gletschers hier im Khumbugebiet. Unser Ziel waren die 4750 Meter hoch gelegene Gokyo-Alm und vor allem der knapp fünfeinhalbtausend Meter hohe Gokyo Ri. Während unseres Treks dort hinauf, schneite es einen Tag lang ziemlich heftig, so dass wir anschliessend durch eine zauberhafte, tief verschneite Winterlandschaft unterwegs waren. Für die Besteigung unseres ersten Fünftausenders zwar nicht optimal, umso besser aber für die Fotos.

Christine

Christine auf den letzten Metern zum Gipfel des Gokyo Ri. Mit fast 63 Jahren ist sie meine älteste Teilnehmerin, die den Gipfel dieses Fünftausenders erreicht hat und das auch noch in Bestform!

Heute nun zelebrieren wir den obligatorischen Ruhetag im Basislager des Island Peaks. Doch ganz so ruhig ist es dann doch nicht. Wir üben noch ein letztes Mal die Handgriffe beim Jümaren und Abseilen und passen die Steigeisen an die Schuhe an. Eis zum Schmelzen muss geholt werden und natürlich ist das Kochen selber die Hauptarbeit.

Noch haben wir uns nicht entschieden, ob wir schon morgen oder erst übermorgen den Gipfelversuch starten werden. Was schon feststeht ist, dass meine Gäste auf ein Hochlager verzichten wollen und ihren Aufstieg vom Basislager aus beginnen werden. Eine News müssen wir alle also noch abwarten, bevor wir erfahren, ob wir das große Ziel erreichen konnten und für wen der Traum vom Sechstausender tatsächlich wahr geworden ist.

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8 Antworten

  1. Conny sagt:

    Na,mein Matze-ich glaube, dir und deinen Mitstreitern scheint es gut zu gehen 🙂 Ich kann mir aber vieles, wie eben die „Heizungsanlage“, eure Schlafstätten und „Küche“ nicht vorstellen.Um so mehr freue ich mich auf deine Bilder und deine Erzählungen.
    Ich drücke euch so die Daumen,dass euer Traum vom Sechstausender wahr wird!
    Also,bis die Tage dann, liebe Grüße von zu Hause (heute im +“Bereich“), d.C.!!!
    Ach so, Hut ab vor Christine!

  2. The Windischs sagt:

    Liebe Moppels,
    wir freuen uns, dass ihr eine schöne Zeit habt…Mögt ihr noch viel Interessantes und Erzählenswertes erleben!!!!!

    Liebe Grüße aus der Heimat!

  3. Nicole sagt:

    Wer das letzte Foto anschaut kann verstehen
    warum Ihr diese Reise macht, dieses Panorama
    ist einfach sagenhaft!!!
    Ich wünsche Euch allen ganz viel Glück
    (und was Ihr sonst noch so braucht), für
    den Aufstieg zum Island Peak, in Gedanken
    sind wir „Daheimgebliebenen“ immer
    mit Euch in den Bergen!
    Liebe Grüße und einen dicken Kuß
    für den Segelflieger 🙂
    Deine Nicole
    ps: lasst nicht so lange mit der nächsten
    Nachricht auf Euch warten!!!

  4. Lennart sagt:

    NA endlich…
    Hat ja lange genug gedauert,dass man mal wieder was von euch hört.Man,das -Bild ist echt große Klasse, es kam ffast ein wenig neid in mir hoch…der verflog aber relativ schnell wieder nachdem mir klar wurde,womit ihr abends die Hütte heizen müsst 😀
    Viel SPaß weiterhin auch dem „Dach der Welt“ und alles gute auf eurer Gipfelerstürmung…

  5. Olaf sagt:

    Hallo Bernd und Sylvia !

    Lange hats gedauert mit einer neuen Nachricht, aber was lange währt, wird bekanntlich gut : Das Bild macht echt Lust auf mehr (Bilder) …. !

    Wir drücken allen die Daumen, das Ihr den Aufstieg schafft und vor allem viel Spaß dabei habt.

    Liebe Grüße von Olaf, Mandy und dem LVO

  6. Michi sagt:

    hallo ihr Höhensportler,

    Unser Sohn Lukas hat jetzt seinen eigenen kleinen Gipfel erstürmt. Er dreht sich jetzt schon freiwillig auf den Bauch und hat dadurch eine ganz neue Sichtweise auf die Dinge. Ob es Euch auf dem Gipfel wohl ähnlich gehen wird?

    Liebe Grüße aus Berlin,

    Guido, Lukas und Michi

    PS: Falls ihr noch Heizmaterial braucht, hätten wir noch ein paar gebrauchte Windeln zu verschenken 🙂

  7. Doris sagt:

    Lieber Olaf,

    danke für deine interessanten Berichte der diesjährigen Tour. Es ist schön, sich nach einem Jahr wieder an die 4 erlebnisreichen Wochen zu erinnern. Vor allem, wenn man dazu auf der Couch im warmen Zimmer sitzt oder im warmen, eigenem Bett liegt.
    Trotz der Strapazen und Entbehrungen möchte ich dieses Erlebnis nicht missen.
    Ich drücke euch für den Island Peak die Daumen. Nachdem voriges Jahr keiner von uns auf dem Gipfel stehen konnte, wäre es schön, wenn es dieses Jahr klappen würde. Ich wünsche euch dazu viel Kraft und gutes Wetter.
    Alles Gute und viele Grüße aus der Heimat.
    Doris

  8. Petko + Ulrike sagt:

    Hallo Moppels,
    Frühlingsgrüße in das verschneite Nepal.
    Ein Saunabesuch wäre jetzt wohl nicht schlecht?
    Wir wünschen gutes Gelingen.
    Ulrike und Petko

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