On the boat again

Eigentlich wären wir jetzt frei, zu tun, was wir wollen, denn an den Berg zurückzukehren, würde sicher keinen Sinn machen. Die Ausstiegsseillänge auf den Gipfel wird weder morgen noch in einer Woche oder in einem Monat kletterbar sein.

Vielleicht gäbe es eine Chance, wenn man es in einer anderen Jahreszeit probiert. Derzeit jedoch ist unsere Wand nicht machbar. Für einen anderen Gipfel oder gar den Nebengipfel des Sarmiento besteht bei uns kein Interesse. Deshalb konzentrieren wir uns jetzt auf den letzten Teil unserer Reise, denn sie ist ja noch lange nicht zu Ende.

Der Monte Sarmiento verabschiedete sich am Sonnabend bei unserer Rückkehr ins Hochlager mit einem fulminanten Schauspiel. Wie mit einem Riesenstaubsauger wurde diese Wolke von rechts nach links über den Gipfel gesogen.

Leider sind wir eben doch nicht ganz frei, weil Falk einen Eisbrocken auf die Hand bekommen hat. Ob er mit seiner Hand überhaupt paddeln kann, ist noch nicht ganz klar. Aber so wie ich ihn kenne, wird es schon gehen. Immerhin hat er sich für den heutigen Tag (19.01.) noch eine Schonzeit erbeten. Ansonsten wären wir schon aufgebrochen, denn wir möchten unbedingt noch einen längeren Abstecher auf die andere Seite des Sarmiento machen.

Wir werden also mit unseren Kajaks aus dem Negri Fjord in den Magdalena Kanal zurückkehren und anschließend auf die Ostseite des Berges in den Keats Fjord und dann weiter in den De Agostini Fjord paddeln.

Nun heißt es auch Abschied nehmen von unserem Lovisato Tal. Hier ein Überblick. Man erkennt etwas rechts der Bildmitte den Talausgang zum Negri Fjord, wo man unser Basislager sehen könnte, wenn es nicht soweit weg wäre. Noch weiter rechts ist auch ein Stück des Magdalena Kanals sichtbar und ganz weit am Horizont schimmert sogar der Pazifik durch.

Der Besuch des De Agostini Fjords wird sicher einer der Höhepunkte unserer Tour, denn von ihm ist bekannt, dass er die landschaftlich schönste Ecke in ganz Feuerland sein soll. Was in den nächsten Tagen schwierig werden könnte, ist unsere Stromversorgung. Die beiden letzten News haben eine ganze Menge Strom gefressen. Leider war in den zwei vergangenen Tagen, die wir im Basislager verbracht haben, das Wetter nicht ganz so toll. Sonnenschein für die Erzeugung unseres Solarstroms gibt es hier nur während „Jahrhundertwetterfenstern“. Und wenn wir den ganzen Tag paddeln, dann wird es natürlich gleich gar nichts mit dem Laden. Wir werden also haushalten müssen mit unseren Stromreserven.

Auf der Hinfahrt zum Sarmiento kamen wir schon an der Mündung des Keats Fjords vorbei und haben sie überquert. Wir schauen auf diesem Foto in diesen Fjord hinein. Wenn alles gut geht, werden wir morgen dort auch hineinfahren.

Soweit also der Plan für die kommenden Tage. Ich melde mich das nächste Mal dann hoffentlich von der anderen Seite unseres Berges. Das wird allerdings nur etwas, wenn wir Paddelwetter haben, also möglichst wenig Wind und Falks Hand wieder einigermaßen funktioniert. Wir brauchen also einmal mehr die positive Energie unserer treuen Leser…

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9 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Ich beame euch ganz viel positive Energie rüber!!!
    Übrigens …… wunderschöne Fotos!!!

  2. Mayk Zieschang sagt:

    Mein Gott, Olaf, was für Bilder!
    Also meine positive Energie lenke ich gern in Eure Richtung um.
    Ich drücke die Daumen und fiebere mit Euch mit.

    MZ aus Plaue

  3. elke sagt:

    Ich drücke auch die Daumen ,für all eure Wagnisse, es soll euch GELINGEN, und das Händchen wieder Kraft bekommen. LG Elke

  4. Thomas Schmidt sagt:

    Alles Gute an Falk!
    Genießt eure verbleibende Zeit dort…

  5. Dirk Juling sagt:

    für die vielen Sender braucht man auch einen Empfänger!!! Da Du ja nicht so recht an Magie glaubst, wird es schwierig sein, ich denke Ihr bekommt am Freitag noch einen einigermaßen guten Tag, den solltet Ihr nutzen um dort zu verschwinden, ich jedenfalls habe die ersten Berichte vom „Wasser Camp“ noch gut im Kopf. Vergesst nicht der Weg nach Hause ist immer noch kein Kinderspiel bei blöden Wetter…..
    Ihr habt eine großartige Leistung vollbracht, daß Abenteuer kann Euch niemand mehr nehmen, ich freu mich schon auf den Vortrag!!! Kommt gut zurück, die Heimat läßt grüßen, Dirk

  6. Madlen Rimbach sagt:

    Wahnsinnige Eindrücke die ihr da erlebt habt… Selbst wir zu hause fiebern immer mit und erfreuen uns an die Details der Tour… Am meisten freue ich mich aber wenn ihr wieder bei uns seid, ich nach soo langer Zeit meinen falk wieder in die Arme schließen kann, und dann abend für abend dem Abendteuer lauschen werden..

  7. Simon sagt:

    Spannende Berichte, super tolle Bilder, kommt gesund wieder ! Wir haben ja schon einen Vortrag bei Dir, Olaf gebucht. Du hast ja versprochen, dass wir uns das Thema noch aussuchen dürfen. Das ist natürlich bei so vielen beeindruckenden Expeditionen gar nicht so einfach. Euch weiter eine gute Zeit. ?? liebe Grüße

  8. Ralf sagt:

    Moin Ihr Beiden!
    Respekt für Eure Leistung. Ihr bekommt am Freitag noch Mal gutes Wetter, danach Sintflut. Gute Zeltplätze gibt es in der Caleta Escandallo (am nördlichen Bacheinlauf im Wald) und in der Bahia Encanto (mit Fischerhütte). Weiter drinnen am Glaciar Navarro. Vielleicht lest Ihr ja die Kommentare und es hilft Euch. Ansonsten drücke ich Euch die Daumen, bisher hattet Ihr ja das Jahrhundertwetter wie ich es seit 15 Jahren am Sarmiento noch nie beobachtet habe.
    Lieben Gruß Ralf

    • Olaf sagt:

      Hallo Ralf,

      vielen Dank für Deine Infos und die Schlechtwetterwarnung. Wir bekommen
      gerade auch eine Sturmwarnung für den Sonnabend und vor allem Sonntag herein.
      Derzeit befinden wir uns am Ende des Agostini Fjordes und haben versucht, ein
      einigermaßen sicheres Plätzchen zu finden. Leider ist das oft nicht ganz so
      einfach, wie wir im Lovisatotal bei der „Überschwemmungskatastrophe“ sehr
      eindrucksvoll erleben durften.

      Dieses Sturmtief werden wir hoffentlich auch noch überstehen. Herzliche Grüße
      Olaf und Falk

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