Warum so wenig?

Als ich noch zu Hause war und jeden Tag geduscht, satt und zufrieden ins weiß bezogene Bett gegangen bin, da habe ich häufig vor dem Einschlafen über eine australische Expedition nachgedacht, die vor einiger Zeit dasselbe vorhatte wie wir. Nach 19 Tagen waren die Jungs nur 15 Kilometer voran gekommen. Dann haben sie entnervt aufgegeben. Wie war das möglich? Was war los mit den Jungs? Weniger als einen Kilometer pro Tag? Wie konnte das sein?

Heute bin ich die ganze Zeit hier durch die Gegend gestolpert und habe überlegt, was unsere Nachfolger wohl denken würden, wenn sie hörten, dass eine deutsche Expedition schon nach zwei Tagen, aber immerhin 6,5 Kilometer, das Handtuch warfen. Aber keine Angst! Gedacht habe ich zwar die ganze Zeit daran und das folgende Bild zeigt auch sehr schön, warum! Aber tun werden wir es nicht.

Suchbild mit Georg

Suchbild mit Georg. Auf diesem Bild ist tatsächlich Georg zu sehen, wie er auch heute wieder verzweifelt versucht, sich durch das Unterholz zu kämpfen. Dabei hat er es hier noch verhältnismäßig leicht. Seine Ski sind noch gar nicht dabei.

Wenn man diese Bilder sieht, kann man verstehen, warum es kaum möglich ist, mehr als ein bis zwei Kilometer pro Tag –  Luftlinie wohlgemerkt – voranzukommen. Wir haben heute 1,5 Kilometer geschafft. Anders als gestern sind wir aber fünfmal vom unteren zum oberen Biwakplatz gegangen. Das heißt, dreimal mit Last rauf, zweimal leer wieder runter. Was wir uns gestern angetan haben, war heute nicht mehr möglich.

Der heutige Höhepunkt

Der Höhepunkt meines heutigen Tages lässt sich ganz eindeutig definieren. Es war dieser Augenblick, den Georg für die Nachwelt festhalten sollte: Ich setze die dritte und für heute letzte Last ab.

Morgen werden wir noch eine andere Variante ausprobieren. Genau wie heute, splitten wir unsere Last in drei Teile. Zwei davon wollen wir soweit wie möglich hinauf schaffen. Doch wir haben noch nicht vor, auch schon oben zu schlafen. Der Grund ist der sehr schöne Lagerplatz, den wir jetzt gerade gefunden haben. Und den werde ich nun auch noch ein wenig genießen und meinen Fuß kühlen.

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3 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Das sieht nach hartem Kampf aus! Aber der Lagerplatz ist wirklich schön! Eine laienhafte Frage: wäre es nciht einfacher gewesen, über die Gletscherzunge, die man auf der Karte rechts von der Route sieht, hochzugehen?

    • Administrator sagt:

      Hallo Veronica, das Problem sind die unzähligen Spalten, die erst sehr weit oben weniger werden. Hoffen wir, dass diese Spalten bald weniger werden.

  2. Madeleine sagt:

    Hallo Olaf
    dieser Platz sieht sehr sehr schön aus. Geniesst die Augenblicke.
    Liebe Grüße madeleine

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