Abwärts

Es ist wie immer. Und wie immer kommt mir das ziemlich seltsam vor. Ich hab schon ein bisschen Heimweh. Trotzdem erfasst mich eine diffuse Traurigkeit, wenn es heimwärts geht. Ich kann mich von den grossartigen Bergblicken und den liebenswerten Menschen nur schwer loseisen.

Der Taboche bewacht uns schon seit vielen Tagen. Fast einmal ganz um diesen Berg herum sind wir auf unserem Weg von Gokyo nach Chukhung gelaufen.

Vier Wochen reichen gerade, um sich gut zu akklimatisieren, nicht um richtig anzukommen oder gar einzutauchen in das Land und das Leben hier. So empfinde ich jedenfalls. Das hat nichts damit zu tun, dass ich etwa eine feuchte Bude zu Hause hätte oder mich keiner erwartet. Ich liebe dieses Land eben und deshalb kann ich mich nur schwer von ihm trennen. Ausserdem ist da immer der Gedanke, dass ich gerade jetzt in Form und angepasst bin und nun loslegen könnte, irgendein tolles Gipfelziel in Angriff zu nehmen. Stattdessen warten zu Hause die Mühen der Ebene.

Einer der ganz prominenten Gipfel auf unserem Weg zurück nach Hause ist der Sechstausender Kang Tenga. Hier von Tengboche aus gesehen.

Es ist unschwer zu erraten bei dieser Einleitung, dass wir auf dem Rückweg sind. Gestern haben wir Tengboche mit seinem berühmten Kloster passiert, heute Nachmittag wird die Bäckerei in Namche ein ungewöhnliches Umsatzplus zu verzeichnen haben. Das Wetter auf unserem Abstieg lässt nichts zu wünschen übrig und so genießen wir den nur wenig anstrengenden Weg abwärts in Richtung Lukla, dass wir morgen erreichen werden. Dann heisst es doch noch mal Daumendrücken, dass uns das Wetter an dem entscheidenden Freitagmorgen nicht im Stich läßt. Denn wenn die Piloten nichts sehen, dann fliegen sie nicht. Und wenn der Wind zu stark ist und wenn es Nebel in Kathmandu gibt, heben sie auch nicht ab. Doch sich darüber Gedanken zu machen, ist müßig, denn am Wetter können wir Gott sei Dank noch immer nichts ändern. 

Das Kloster in Tengboche ist wirklich einmalig gelegen. Doch mit der Ruhe ist es dort oben jedenfalls in der Trekkingsaison für immer vorbei. Als wir dort oben vorbei gekommen sind, hatten wir diesen magischen Ort fast für uns allein.

Aber zu Ende ist unsere Tour noch nicht. Kathmandu allein ist die Reise nach Nepal schon wert. Wir haben dort leider nur drei Tage. Die werden ausgefüllt sein mit Sightseeing vom Morgen bis zum Abend. Und von dort melden wir uns dann auch noch mal.

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11 Antworten

  1. Eb&H sagt:

    HP&A lasst nicht nach beim Fotografieren, der neue Fernseher in Weira verträgt jpg vom Stick. Da erwartet uns ja wohl ein abendfüllendes Programm. Am 13. werd ich eueren Rückflug wieder überwachen. Kommt gesund nieder.
    Eb&H

  2. Annett K.-A. sagt:

    Liebe Karin! Hallo Ihr Unermüdlichen!
    Leise Wehmut macht sich breit. Das Ende einer großartigen Dokusoap ist nahe, obwohl einige Eyecatcher und Nervenkitzel sicher noch auf Euch warten. Wenn ich mir nur den Flugplatz von Lukla bei Google-Earth ansehe … aber obengeblieben ist bis jetzt noch keiner.
    Gegen die Wehmut kämpfen wir nun mit ungestümer Vorfreude auf Deinen sicher spannenden, abendfüllenden und rotweinschwangeren Urlaubsbericht an. Und vielleicht gibst auch Du, liebe Karin, am Ende Goethe recht, der schon wusste:
    „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“
    Genießt die letzte Etappe!
    Liebe Grüße! Annett

  3. Mutti sagt:

    Schade ,daß diese wunderbare Tour zuende geht ,danke für alle Berichte .Noch einen Glückwunsch an alle Frauen zum Frauentag ihr seit große Klasse . Weiterhin viel Erfolg beim Abstieg . Viele Grüße besonders an Heike u.Peter von Mutti u.Vati

  4. Susan & Frank sagt:

    An HP & Alex und alle Anderen,
    wir sind schwer beeindruckt von eurer Leistung und eurem Durchhaltevermögen. Hätten wir euch „Flachlandtirolern“ gar nicht zugetraut 😉
    Die Berichte waren so authentisch, dass wir geistig mitgehen konnten. Bitte bringt ein Autogramm vom Yeti mit, haben ihn beim letzten Mal nicht angetroffen…..
    Beste Grüße aus dem bayerischen Voralpenland.
    LG Susan & Frank & Lennart & Hendrik

  5. ulf sagt:

    olafsen,

    mensch pünktlich zur rückreise les ich mal wieder deine news…back from the road again. damit du nich ganz so traurig wirst, können wir gleich nächste woche nach draußen klettern gehen. holzberg, löbejün, zinkenberg … noch hab ich ganz viel zeit an den vormittagen.

    so long
    der ulf

  6. Strehlow sagt:

    Bloß mal ganz kurz!!!
    Wir freuen uns auf die beste Chefin der Welt!
    Ihre starke Wandergruppe aus Rötha:)!

  7. Steffi sagt:

    Wie schnell die Zeit vergangen ist… Ihr habt hoffentlich den Flug bzw. erstmal den Start von Lukla gut gemeistert (bzw. der Pilot) -wir haben da so Sachen gesehen über den Flugplatz im Fernsehen… Viel Spaß noch die restlichen Tage, wir freuen uns auf ein Wiedersehen. Hab Frank schon gefragt, ob wir die Gans nächste Woche „vorbeibringen“ sollen?! Bis bald, besondere Grüße an Heike und Peter.

  8. Jürgen G. sagt:

    Nach einem hoffendlich ruhigen Rückflug mit grandioser Aussicht auf die von Euch mit Bravour bewältigten Wege mit allen (emotionalen) Höhen und Tiefen, Gipfeln, Pässen und Tälern im Khumbu wünsche ich Euch ein Paar eindrucksvolle und erholsameTage in Kathmandu (nach der Ruhe und Einsamkeit der Berge möglichst ohne „Kulturschock“ und „Reizüberflutung“).

    Und kommt gesund zurück!

  9. Bianca sagt:

    Das waren die kürzesten Wochen, die ich je erlebt hab! Die Berichte waren so spannend und ich hatte das Gefühl dabei zu sein! Habt noch eine schöne Woche zum aklimatisieren und laßt noch nicht so viel Alltag an Euch! Gute Heimreise und wir sind stolz auf Euch! Liene Grüße an Alex & HP von uns!

  10. Viola sagt:

    Eingefangen und verwandelt durch die Magie der Bilder und Berichte Eurer Tour legt sich zu Hause eine wohltuender Schleier über die selbstgemachten Alltagsprobleme.
    Momentan kann ich auf vieles verzichten nur nicht auf diese Seite und diesen Kontakt mit Euch.
    Selbst die Tageszeitung bleibt liegen und die todo-Liste auch.
    Danke für diese wunderbare Zeit mit Euch.
    Ich grüße Euch vielmals und ganz besonders das Vater /Sohn Team.
    PS. Wie sieht dieser wunderbare Mond aus, wenn er 5546 m näher gerückt ist ?

  11. Der Kleine Bruder sagt:

    Grüß Gott, sauber den Spannungsbogen gespannt und dann auf dem Höhepunkt ein lässiges Bild fürs Volk geschossen. Liebe Dicke, ich war diese Woche in deiner Trainingsregion. Dort ist mir die simple Erklärung für diese super Leistung von 5546m klar geworden. Von Rötha Markt bist zur Kneipe in Mölbis ( dem geplanten Zenrum des heute in Nepal gelegen Bergmassivs ) sind es rund 5300m. Da dein Training bereits vor vielen Jahren begann waren die Bedingungen noch ideal : je weiter der Alpinist nach Mölbis kam veränderten sich die Luftverhältnisse dramatisch und somit war eine Neigung der Bewegungs-Achse um 90 Grad nicht erforderlich. Die fehlenden 246m sind auch zu erklären, da zu dieser Zeit Klöster nicht ins Konzept passten und selbst heute werden Kirchen mittels Holländischer LKW’s versetzt. Also geniess diesen Teil der Welt und Bitte nicht vergessen : Die Schlussfahrt ist keine Schussfahrt. Dein stolzer Kleiner Bruder

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