Gemeinsam Abenteuer erleben

Das war der Auftrag. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Ein kleines Team von jungen Leuten wollte gemeinsam etwas Spannendes erleben, um sich selbst und vor allem die anderen Teammitglieder besser kennen zu lernen. Das Wir-Gefühl sollte gestärkt werden. Teambuilding nennt man das heutzutage. Für mich war das ein besonders interessanter Auftrag, weil das Projekt, welches dieses Team vertritt, so spannend ist. Das Projekt „SMiLe“, ist ein Programm der Leipziger Verkehrsbetriebe, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, Jugendlichen das Thema Zivilcourage nahe zu bringen. Sie sollen in die Lage versetzt werden, sich in schwierigen Situationen richtig zu verhalten. Gemeinsam mit den Schülern werden auch Straßenbahn- und Busfahrer sowie die Mitarbeiter der LVB-Leitstelle zum Thema Zivilcourage geschult.

„SMiLe“ bedeutet deshalb Schüler-Mitarbeiter integriertes Lernen. Ein hochspannendes Projekt, welches gegenwärtig in seiner Bedeutung gar nicht hoch genung einzuschätzen ist. Da braucht man nur mal die Zeitung aufzuschlagen.

Für mich ist solch ein Auftrag natürlich auch eine knifflige Herausforderung. Die Auffassung darüber, was ein Abenteuer ist, geht nämlich sehr weit auseinander. Was den einen körperlich und psychisch an seine Grenzen bringt, ist für den anderen Pillepalle. Doch nichts ist schlimmer bei einem Teamevent, wenn das Team auseinanderfällt und nicht alle das Ziel erreichen können. Überforderung und das Gegenteil davon sind gleichermaßen unproduktiv. Doch wie das rechte Maß finden? Informationen im Vorfeld sammeln und während der Veranstaltung beobachten und entsprechend improvisieren können, sind diesbezüglich wichtige Dinge. Noch wichtiger ist allerdings das Vermögen, sich in den Teilnehmer hinein versetzen zu können und zu fühlen, was er fühlt, wenn er zum Beispiel in einer Steilwand hängt, und die Kräfte schwinden. Ich weiß, dass diese Situation völlig unproblematisch ist. Loslassen, Hände ausschütteln, noch mal versuchen. Fertig! Wo liegt da das Problem? Oh, es gibt einen Haufen Probleme für den, der dort hängt. Wird mich das Seil halten? Wird mich dieser Kerl da oben halten? Geht vielleicht der Einbindeknoten auf? Was passiert, wenn ich hier nicht weiter komme? Wie komme ich eigentlich von diesem blöden Felsen wieder runter? Und warum bin ich überhaupt hier und tue mir das an?

Wie geht man nun damit um, als Guide, Coach oder wie man das auch immer nennen mag? Der eine muss in den Hintern getreten, der andere getröstet werden. Die Arten, wie man Leute in einer solchen Lage motivieren kann, sind so unterschiedlich, wie die Leute selbst. Und ich weiss aus Erfahrung, dass man in diesen Situationen vor Fehlern nie gefeit ist. Verantwortungsvolle Führungskräfte in Unter-nehmen können zu diesem Thema sicher auch ein Lied singen.

Ich empfand das Event mit den „SMiLe“-Projektlern als ganz besonders angenehm und auch gelungen. Und wir hatten ein Riesenglück mit dem Wetter. Das gehört für eine erfolgreiche Veranstaltung fast unweigerlich dazu. Und nun hoffe ich, dass die SMiLe-Leute das auch so sehen.

Übrigens kämpft das SMiLe-Team gerade um die Verlängerung des Projektes. In Zeiten knapper Kassen sicher ein schwieriges Unterfangen. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr diese wichtige und vor allem sehr notwendige Arbeit weiter machen könnt. Dafür wünsche ich euch unverwüstlichen Optimismus und Durchhaltevermögen.

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Eine Antwort

  1. Veronica sagt:

    SMiLe, ein tolles Projekt!

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