Achttausender-Expedition in Planung

Die Sächsischen Kletterer sind bekannt für ihre Hartnäckigkeit. Wenn sie in ihrem kleinen Gebirge irgendwo beim Klettern der Mut oder die Kraft verlassen hat und sie sang- und klanglos aus einer Kletterroute abseilen mussten, dann lässt ihnen das keine Ruhe. Sie haben einen „Sack aufgehängt“, den sie irgendwann dort wieder abholen müssen. Eigentlich kann man diese Einstellung getrost zu einem universellen Lebensprinzip machen. Hat man irgendetwas aus irgendeinem Grund nicht geschafft, so muss man es besser vorbereitet und motiviert eben noch einmal probieren. Scheitern ist keine Schande, so lange man es wenigstens gewagt hat und aus dem Misserfolg gestärkt wieder hervorgeht. Deshalb muss ich noch einmal zurück in das höchste Gebirge der Erde. Ein großer schwerer Sack von mir hängt dort am 8068 m hohen Hidden Peak im pakistanischen Teil des Karakorums. Den will ich mir wieder holen!

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Der Hidden Peak hier vom Lager 3 des benachbarten Gasherbrum II aus einer Höhe von etwa 7000 Metern gesehen. Er ist eine großartige Berggestalt, die von keiner bewohnten Siedlung aus beobachtet werden kann. Deshalb der Name.

Ich trage mich schon länger mit dem Gedanken, ins Karakorum zurückzukehren, wo ich schon 1995 und 2001 unterwegs gewesen bin. Doch so eine Expedition zu einem Achttausender ist wahnsinnig teuer. Nun gibt es aber Umstände, die ein solches Projekt vielleicht doch in den realisierbaren Bereich rücken. Pakistan hat auf Grund der extrem schwierigen und unsicheren politischen Lage die Permitgebühren für die großen Gipfel halbiert. Erstmal nur für 2010. Aber ich denke, dass sich die Lage in den nächsten Jahren eher noch verschlechtern wird.

Das Nachdenken über die Finanzierbarkeit eines solchen Unternehmens steht also bei den Vorbereitungen immer an erster Stelle. Das zweite ist das Team. Aber auch da sieht es gut aus. Gestern gab es das erste Treffen meiner Wunschteilnehmer. Alle waren da und sind von dem Projekt begeistert. Doch natürlich ist es notwendig, nach einer solchen Offerte erst einmal Gespräche mit Arbeitgebern, Ehefrauen und weiteren Familienmitgliedern zu führen. Kinder müssen womöglich untergebracht, unbezahlter Urlaub genehmigt oder besorgte Eltern beruhigt werden. Es ist wahrlich nicht so einfach, sich mit Haut und Haaren auf ein solches Projekt einzulassen. Doch genau das ist erforderlich, wenn wir dann irgendwann tatsächlich losfahren und auch eine Erfolgschance haben wollen. Doch wenn die Leute, die gestern an meinem Tisch saßen, sich für den großen Berg entscheiden können und dürfen, dann gibt es ein neues großartiges Ziel, auf das sich zu freuen ausserordentlich lohnt.

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2 Antworten

  1. Jana sagt:

    Hallo Olaf,
    ich drücke dir die Daumen, dass du diesen Sack abholen kannst und alles gut geht!
    Viel Spaß und Erfolg bei den Vorbereitungen. Und falls alles klappen sollte, du/ihr den Berg angeht, dann wünsche ich dir ein Team, das in allen Entscheidungen stets hinter dir steht und auch hinterher den Mut hat, diese Entscheidungen – gerade wenn es unliebsame sind- mit dir gemeinsam zu tragen und dazu zu stehen. Wir haben es ja auch schon anders erlebt…
    Toitoitoi!
    Liebe Grüße aus dem Süden
    Jana

  2. Veronica sagt:

    Halllo Olaf,
    ich freue mich schon jetzt auf die News von dieser Expedition!!
    Hoffentlich geht es aber am Karakorum nicht zu wie „am Samstag auf der Rolltreppe am Stachus“ (wie der Münchner sagt) … die Halbierung der Permit-Gebühren könnte einen Run auf die pakistanischen Berge verursuchen, oder?
    Oder gibt es immer nur eine bestimmte Anzahl an Permits? Ich kenne mich da leider nicht aus …
    Herzliche Grüße von deiner „Flachlandtirolerin“ ;>)

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