Angekommen

Bei diesem Anmarsch ist die Ankunft im Basislager schon so etwas wie das Erreichen eines Zwischenzieles. Volle 14 Tage hat unsere Anreise gedauert. Vorgestern sind wir alle halbwegs wohlbehalten hier in knapp 5100 m Höhe direkt am Fuss des Hidden Peaks eingetroffen.

Mit etwa acht Stunden Gehzeit ist es noch mal ein langer Weg vom Concordia Platz bis zum Basislager. Doch es hat sich wirklich gelohnt. Eigentlich gehen die Trekker direkt von Concordia zum sogenannten Ali-Camp, dem letzten Lager vor dem Gondogoro Pass. Der Abstecher hierher ist ungewöhnlich. Aber man wird eben mit dem Anblick von zwei weiteren Achtausendern belohnt, denn auf dem Anmarsch sind Hidden Peak und Gasherbrum II nicht wirklich zu sehen. Ausserdem beeindrucken die gewaltigen Siebentausender Chogolisa und Baltoro Kangri hier im Basislager.

Mit halbwegs wohlbehalten meine ich, dass wir alle immer wieder mit Magen-Darm- Problemen zu kämpfen hatten und die teilweise auch bis hier hinauf geschleppt haben. Ich selbst hatte volle sechs Tage damit zu tun und dachte, dass es jetzt überstanden wäre. Doch vergangene Nacht hat es wieder angefangen, so dass ich die bei klirrender Kälte auf unserer wenig komfortablen Toilette verbracht habe. Das ist wirklich zum Heulen.

Der Platz unseres Basislagers am Fuss des Hidden Peak, der sich im Hintergrund noch ein bisschen in den Wolken versteckt, könnte schöner nicht mehr sein.

Die gute Nachricht lautet, dass unsere gesamte Ausrüstung wohlbehalten und vollständig mit uns hier oben eingetroffen ist. Alles andere als selbstverständlich! Denn bei den Polen fehlen zwei wichtige Tonnen mit Ausrüstung. Auch ein Gepäckstück mit persönlichen Sachen eines Teilnehmers steht noch aus. Der Aufbruch der Polen zum Lager 1 am heutigen Sonntag kann deshalb nicht stattfinden. Die sitzen hier fest und hoffen, dass ihr Krempel noch irgendwann einrifft.

Gestern morgen haben wir nun endgültig von unserer Begleittrekkinggruppe Abschied genommen. Die Tour über den Baltoro-Gletscher war ganz sicher ein großartiges Erlebnis für die Fünf, denn wir hatten ja fast die gesamte Zeit einmaliges Glück mit dem Wetter. Doch der Höhepunkt ihrer Tour steht ihnen ja noch bevor, wenn es morgen über den fast 5700 m hohen Gondogoro Pass geht. Doch ich bin sicher, dass auch diese letzte Hürde genommen wird.

Die Stimmung war die ganze Zeit über toll, es wurde viel gelacht. Alle haben ihr Bestes gegeben. Doch am meisten beeindruckt hat mich Ingo während unserer gemeinsamen Tage auf dem Eis des Gletschers. Als Trekking-Einsteiger hat er sicher von uns allen am härtesten kämpfen müssen.

Am letzten gemeinsamen Trekkingtag gab es noch mal atemberaubende Bergblicke für meine Gäste. Hier die Gruppe vor dem riesigen Baltoro Kangri, auch Golden Thron genannt.

Nachdem wir gestern morgen um Fünf Uhr unsere Gäste verabschiedet hatten, verbrachten wir den gesamten Tag mit dem Aufbau und dem Einrichten unseres Basislagers. Zelte aufstellen, zweckmäßiges Neupacken der Expeditionstonnen, Aufbau der Solarladeanlage, Einrichten der Zelte. Es gab auch eine Reihe Mails zu beantworten, denn heutzutage ist man ja nicht mal an einem der abgelegensten Orte der Welt diesbezüglich unbehelligt. Aber das hat auch seine guten Seiten. Ich möchte nicht darauf verzichten, mit meinen Freunden zu Hause in Kontakt zu bleiben oder auch die ein oder andere geschäftliche Anfrage zu beantworten.

Der Hidden Peak wie er sich beim Blick aus meinem Zelt präsentiert. Es ist wirklich ein wunderschöner Berg. Nun müssen wir nur gesund genug bleiben, um ihn auch zu besteigen.

Heute nun wird die überfällige news geschrieben und die Sachen für den morgen geplanten Aufstieg ins erste Hochlager gepackt. Doch so wie ich mich nach dieser grässlichen Nacht gerade fühle, wird das wohl nichts werden. Armer Christoph! Der will natürlich los. Gerade macht sich die Tatasache, dass wir nur eine Zwei-Mann- Expedition sind, schmerzhaft bemerkbar.

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4 Antworten

  1. Gisela und Wolfgang sagt:

    Lieber Ingo halte durch, wir kämpfen in Gedanken mit- ist bestimmt ganz schön anstrengend für
    Dich.Wir hoffen Dich gesund und munter wieder in unsere Arme schließen zu können.Im Garten alles ok.Gisela und Wolfgang

  2. Veronica sagt:

    Hallo Olaf,
    die Aussichten, die ihr habt, fantastisch!!!
    Ich drücke die Daumen, dass die „schlechte Nacht“ ein Ausrutscher war und du bald wieder gesund und munter bist, damit’s losgehen kann!!!
    Viele Grüße, Veronica

  3. Katja sagt:

    Alles Gute für Euch 2, Ihr schafft das!!! Lg, Katja und Tilo

  4. Karin sagt:

    So ein Mist aber auch, mit den fiesen Magen- Darmkeimen ist man echt gehandikapt. Kopf hoch,alles wird gut,ich drücke die Daumen für das Zwei-Mann-Team.Danke für die beeindruckenden Fotos,ich bin mir sicher, es werden noch mehr.

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