Auf den Hund gekommen

An diese Tour auf den Island Peak werde ich mich vor allem wegen eines Hundes erinnern. Denn nette und starke Gäste, die gleich gruppenweise den Gipfel erreicht haben, gab es schon öfter. Aber so einen vierbeinigen Begleiter hatte ich noch nie. Es war keineswegs das erste Mal, dass uns auf einer Tour durch das Khumbu ein
Hund auf den Fersen gefolgt ist. Das sind echte Profis, wenn es darum geht, die Leute um den Finger zu wickeln, um etwas zu fressen und einen Schlafplatz womöglich sogar am Fussende des Bettes zu ergattern. Doch immer wenn wir dabei waren, die letzte Siedlung zu verlassen und in Richtung Berg aufbrachen, war es mit der Freundschaft schlagartig vorbei. Man drehte sich wortlos um und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Ganz anders beim diesem offensichtlich ziemlich dickfelligen Exemplar.

Hund

Basislager mit Hund. Immer in der Hoffnung auf einen kleinen Happen hat unser Hund gleich fünf Nächte lang 15 bis 20 Grad unter Null klaglos hingenommen.

Dafür hat er dann ungefragt unser Basislager bewacht. Kaum dass so gegen acht Uhr abends Ruhe eingekehrt war, begann unser vierbeiniger Securitybeauftragter seine Arbeit. Bellend umkreiste das Lager und hielt jedes noch so kleine Lebewesen fern. Ungünstig war vor allem die Tatsache, dass unsere Yaks in der Nähe des Lagers weideten. Kamen sie zu nahe, dann ging das Gekläffe so richtig los. Trotzdem wuchs uns unser Bewacher Tag für Tag mehr ans Herz. Und obwohl unsere Nahrungsmittelrationen nicht auf ein zusätzliches hungriges Maul ausgelegt waren, litt unser Hund offensichtlich keinen Hunger.

An dem Tag, als wir zum Gipfel aufbrachen, blieb er im Lager zurück und erwartete uns schwanzwedelnd am Abend. Spätestens jetzt war auch beim Letzten von uns das Eis gebrochen. Doch auf dem Weg zurück nach Namche Basar war er plötzlich spurlos verschwunden.

Unsere Tour neigt sich nun dem Ende entgegen. Schon in drei Tagen werden wir in Kathmandu sein, wenn das Wetter mitspielt und wir fliegen können. Gestern sind wir in Dingboche wieder auf Elvi und Walter getroffen. Bei den beiden stand ja statt des Island Peaks der Blick auf den Mount Everest vom Aussichtsgipfel Kalar Pattar ganz oben auf der Wunschliste. Elvi erzählte mir, dass ihr dort bei dem Anblick der gewaltigen Berggiganten rund um den höchsten Gipfel der Erde die Tränen kamen. Ihr Traum hatte sich erfüllt. Sie war angekommen. Ich konnte gut nachvollziehen, was sie dort oben gefühlt hat. Mir geht es in solchen besonderen Momenten auch immer so.

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10 Antworten

  1. Lennart sagt:

    Wie süß ^^
    Naja,dann waen alle Sorgen in Sachen Jeti und Sonstigem ja völlig unbegründet 😀
    Ein harter Kerl und das obwohl er ein so weiches Fell hat…-20°C und das fünf Nächte lang…
    Naja, hier in der Heimat wächst die Freude auf die Rückkehrer beinahe stündlich 🙂
    Trotzdem wünsche ich euch noch viele schöe Fotomotive und Panoramen…und ganz viel spaß
    Viele Grüße aus dem Lipperland

  2. Nicole sagt:

    Den kleinen Racker hätte ich ja sofort mit
    nach Hause genommen!
    Wir Zählen schon die Stunden bis zu Deiner
    Rückkehr, lieber Frank, pass weiterhin gut
    auf Dich auf, ich habe für den 03.03. den
    Frühling bestellt, mal schauern, ob er
    pünktlich geliefert wird 🙂 !
    Wir vermissen Dich!!!
    Kuß und liebe Grüße aus der Heimat
    Deine Nicole

  3. Sirit sagt:

    Hallo großer Bruder,
    ich hoffe Dir geht’s gut und geniesst noch die letzten Tage.Das mit dem Frühling ab dem 03.03. klappt bestimmt,da es ja 2 gute Gründe gibt,daß es endlich wärmer wird. 🙂 Für Dich werden es bestimmt schon tropische Verhältnisse sein,wenn hier etwa +12 Grad sind.
    Liebe Grüsse an alle. C U
    Andre,Joelle,Lea und Schwester“S“ 🙂

  4. Milko sagt:

    Hallo Frank,
    lass‘ den Hund bloß da … sonst meckert Jakob nachher noch;-)
    Der Hund liegt da … scheint satt zu sein … kein Mensch zu sehen … nur Rucksäcke … mmmhh, da komme ich ins Grübeln.
    Alles Liebe.
    Milko

  5. Jana sagt:

    Hallo Olaf,
    vielleicht war euer treuer Freund ja ein Nachkomme „unserer“ alten Rani, die uns auch so manchen Gipfel hinauf begleitet hatte. 🙂
    Ich freue mich jedenfalls für alle, die mit dir ihre Träume verwirklichen konnten und ich wünsche dir auch für die bald anstehende Tour ab Jiri viele einzigartige Erlebnisse für dich und deine Klienten.
    Liebe Grüße von Jana und Familie

  6. Conny sagt:

    Hallo, lieber Matzi! Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du von dem „Vierbeiner“ angetan warst 🙂 In diesem Sinn ganz liebe Grüße von unserem Snoopi, der auch ganz doll auf dich wartet! Ansonsten alles wie immer! Ich glaube, der Frühling ist in Sicht!
    Ganz liebe Grüße, d.C.!

  7. jene sagt:

    Hallo Matze. Glückwunsch!!! Habe nie gezweifelt das du das schaffst . Aber mit den Hund , da brauch ich ja wohl nichts ……… Bis bald JH (AS)E .

  8. Madeleine sagt:

    Lieber Olaf,
    es schaut so aus als sei deine erste Trekkingtour nahezu perfekt „gelaufen“, vorallem in Begleitung eines felligen Begleiters. Man könnte meinen die Gätter haben euch einen Aufpasser geschickt:)
    Bei uns weichen so langsam die letzten Schneehaufen und die Sonne lässt sich immer mehr blicken. Ich hoffe das „Dich“ und deine Gäste auch noch viele Sonnenstunden erreichen u begleiten werden…Bis dahin Liebste Grüße Madeleine….

  9. Nanny und Willi sagt:

    Hallo Frank,

    komm blos bald wieder, wenn Oma und Opa kommen sitze ich vor der Schlafzimmertür und bin traurig.Oma muß mich fünf mal rufen bis ich die Treppe runter schleiche.
    Fressen schmeckt auch nicht so richtig.
    Ich warte auf Dich !!!!!!!!!!!!!!!

    Dein Jakob

  10. Sylvia sagt:

    Hallo liebe Moppels,

    so,so jetzt seit Ihr also auf den Hund gekommen und das bei -20°… Aber das mit Eurem „Securitydienst“ habt Ihr ja perfekt geregelt, wie eigentlich alles auf Eurer Tour, sogar zum Wettergott hattet Ihr ja den heißen Draht!!
    Natürlich habe ich alles verfolgt und muß sagen Respekt, Respekt!!
    Schon allein die Fotos lassen eine atemberaubende Kullisse erahnen.
    Für den Rest Eurer Tour, paßt gut auf Euch auf, bis bald.
    Liebe Grüße von Sylvia.

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