Mehr Licht!

Das sollen die letzten Worte Goethes gewesen sein, bevor er starb. An die mußte ich mich erinnern, als ich gestern in Berlin bei meinem Freund Hans-Peter Hetzl war, um unsere neue Solarladeanlage abzuholen. Aber ich hatte mir die ganze Sache wohl zu einfach vorgestellt. Hans-Peter, der nun schon die dritte Anlage dieser Art für mich gebaut hat, stand diesmal vor einer besonderen Herausforderung. Alles mußte noch kleiner und leichter werden, als beim letzten Mal. Vor allem wollte ich bei diesem Gerät keinen Akku integriert haben, den wir mit der Solarpaneele aufladen, um dann von ihm den Strom zu bekommen. Bisher war das umgekehrt, weil das Gewicht keine so große Rolle spielte. Ein Yak trägt auch einen Akku, wenn es sein muss. So ein Stromspeicher hat den großen Vorteil, dass wir auch dann Strom haben, wenn die Sonne nicht scheint. Aber der Nachteil ist in Patagonien im Sinne des Wortes schwerwiegender.

Deshalb sollte diesmal kein Akku in die Anlage eingebaut, sondern die Geräte direkt an die Paneele angeschlossen werden. Doch es gab Probleme, die unter anderem damit zusammen hängen, dass eben kein gleichmäßiger Strom aus einer Solarpaneele kommt. Mal scheint die Sonne mehr, mal weniger. Alle Versuche, Netbook und Telefon direkt über die Paneele zu laden, scheiterten. Also mußte nun doch ein Akku in unseren Ladekoffer integriert werden, der allerdings diesmal im Vergleich zu denen, die ich immer in Nepal benutze, winzig ist.

Auch wenn es hier fälschlicherweise so aussieht. Mein Beitrag zu dem Ganzen war eher gering, da meine technische Begabung ungefähr mit der eines Hamsters zu vergleichen ist.

Auch wenn es hier fälschlicherweise anders aussieht. Mein Beitrag zu dem Ganzen war eher gering, da meine technische Begabung ungefähr mit der eines Hamsters zu vergleichen ist.

Als ich gestern in Berlin eintraf, war Hans-Peter noch beim Löten. Die Verzögerungen beim Bau der Anlage waren übrigens nicht nur technisch bedingt. Mein sportlicher Freund hat sich beim Volleyballtraining (er spielt in der Landesliga) den Fuß gebrochen. Aber irgendwann war es dann soweit. Er hatte alles zusammengefügt und in einen kleinen Koffer eingebaut. Nun musste es nur noch funktionieren. Doch dazu brauchten wir ordentlich Sonne, die sich gestern in Berlin allerdings ziemlich rar machte. Das war dann der Augenblick, als ich an Goethe auf dem Sterbebett denken musste. Doch am späteren Nachmittag klarte es tatsächlich noch auf, und so konnten wir erleichtert feststellen, dass alles funktionierte.

Nun könnte es also losgehen! Das war die letzte größere Baustelle bei der Vorbereitung hier zu Hause. Nun muss nur noch alles zusammengepackt werden. Diesen Termin haben wir von gestern auf Montag verschoben, da es in Berlin doch länger gedauert hat. Bleibt uns jetzt nur noch zu hoffen, dass wir in Patagonien genug Sonne haben werden, damit wir ausreichend Strom für unsere News bekommen. Also, mehr Licht!

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2 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Das wäre ja schrecklich, wenn keine News aus Patagonien kämen!!!

    • Olaf sagt:

      Hallo Veronica,
      selbst wenn wir unterwegs gar nicht laden könnten, wird es news geben, denn wir haben für einige Stunden Strom in unseren Akkus.

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