Autor: Olaf Rieck

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Nepal 2023 – Das Jubiläum

Das ist auffällig. Doch wann hat das eigentlich angefangen? Plötzlich gibt es andauernd Jubiläen. Gefühlt alle zwei, drei Jahre könnte ich etwas feiern, wenn mir bei den immer größer werdenden Zahlen nach Feiern zumute wäre.

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Im Holzberg nichts neues?

Es klingt fast wie ein Vorwurf! Es sei doch sehr ruhig geworden in der Auseinandersetzung um die Zukunft eines unserer schönsten und größten Klettergebiete hier in der Region. Das bekomme ich in letzter Zeit immer wieder zu hören. Bei der Sicht von außen mag dieser Eindruck entstehen. Doch er täuscht! Machte man sich die Mühe, hinter die Kulissen zu schauen, dann würde man staunen. Nach wie vor engagieren sich viele Leute, opfern ihre Freizeit, kämpfen mit den Behörden und wünschen sich vor allem noch mehr Unterstützung.

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Die Wand der Wände – Teil 2

Die Gelegenheit war günstig. Soeben war ich mit Claudia auf den höchsten Berg der Alpen gestiegen, davor eine ganze Woche Mehrseillängentouren mit Uwe in Chamonix geklettert. Besser akklimatisiert und warm geklettert ging es nun wirklich nicht mehr. Auch das Wetter schien uns hold zu sein. Also fuhr ich Ende August von Chamonix ins Bergell und traf dort Thomas. Ihn hatte ich im Donautal beim Klettern (wo auch sonst) kennengelernt, und wir beide stellten schnell fest, dass wir, obwohl völlig verschieden, am Fels wohl gut zueinander passen könnten. Allerdings war das bis zu diesem Zeitpunkt, als wir uns auf dem Zeltplatz in...

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Die Wand der Wände – Teil 1

Wenn ich mich dazu versteige, irgendetwas als besonders großartig, lohnend, formvollendet oder schwierig anzusehen, dann ist das so schön subjektiv. So wie wir Menschen nun mal sind. Jeder ist von etwas anderem fasziniert. Eine Eigenart von uns Menschenzwergen, die besonders nützlich und auch ein bisschen liebenswert ist. Nicht zuletzt deshalb, weil wir uns sonst irgendwo tottrampeln würden, wenn ständig alle dasselbe wollten.

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Oscar Eckenstein

Er sieht nicht sehr vertrauenerweckend aus dieser Mann, der da im Jahr 1909 die Werkstatt des Schmieds Henri Grivel in Courmayeur betritt. Er ist ärmlich bekleidet, hat einen langen Bart und raucht eine stinkende Pfeife. Er nennt sich Oscar Eckenstein und hat einen Auftrag für Grivel. Diesem kommt es reichlich unnütz vor, was der Fremde da von ihm verlangt und womöglich fürchtet der Schmied auch um seinen Lohn. Woher soll Grivel auch wissen, dass der Gegenstand auf der Zeichnung, welche ihm dieser Mann vorlegt, das Bergsteigen von Grund auf revolutionieren und ihn, Grivel, reich machen würde.

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Rückblick auf ein großes Jahr

Offensichtlich interessiert die Leute das brennend. Mir ist diese „Frage“ regelmäßig unangenehm, erinnert sie mich doch an mein scheinbar unlösbares Problem. Diese Neugierigen legen den Finger in die Wunde. Meist ist es noch nicht einmal eine Frage im klassischen Sinn. Eher eine Feststellung, die eine Entgegnung verlangt: „Also sach mal, ewig kannst Du das doch nicht mehr machen mit diesen Expeditionen und den vielen Touren. Du wirst doch nun auch nicht jünger.“ Und wenn die Entgegnung ausbleibt und ich nur mein Gesicht leicht verziehe als täte mir etwas weh, wird nachgehakt. Aber mit einer erschöpfenden Antwort kann ich trotzdem nicht...

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Endspurt zum Hidden Peak

Keine zwei Wochen noch bis zur großen Vortragspremiere im Gewandhaus! Und diesmal sieht es nach zwei bitteren Absagen 2020 und 2021 tatsächlich gut aus. Nun glaube ich inzwischen selbst, dass nichts mehr dazwischen kommt. Obwohl ich mir dessen noch vor drei Monaten alles andere als sicher war. Herr Lauterbach warnte mit ernster Miene vor der neuen Welle im Herbst.

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Minigebirge der Extraklasse

Was für unvorstellbare Zahlen! Mich faszinieren Gebirge unter anderem deshalb, weil sie so alt sind. Denn sie führen uns überdeutlich vor Augen, dass wir Menschenzwerge nur ein mikroskopisch kleiner Punkt sind auf der unendlichen Achse der Zeit! Und dieser Gedanke ist zumindest für mich sogar tröstlich, bringt er mich doch dazu, mich und meine Problemchen einfach nicht so wichtig zu nehmen und mich viel mehr an den kleinen, schönen Dingen zu erfreuen, die mir jeden Tag widerfahren!

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Wunder gibt es immer wieder

Ich besitze Zelte! Viele. Vielleicht 10 oder 12 Stück. Und vor allem viele verschiedene. Das ergibt sich einfach, wenn man so lange draußen unterwegs ist wie ich. In meinem Ausrüstungsdepot gibt es leichte, weniger leichte sowie sehr stabile und deshalb ziemlich schwergewichtige Nylonbehausungen und das auch noch in verschiedenen Größen. Da liegen welche für ein, zwei oder drei Personen. Alle sind wirklich ihr Geld wert und haben sich in den Stürmen der Gebirge oder Eiswüsten dieser Welt bestens bewährt. Doch eine Art von Zelt sucht man bei mir vergeblich. Einwandzelte. Alle meine Zelte haben ein Innen- und ein Außenzelt. Und...

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Laila – Die Schlüssel zum Erfolg

Wenn ich einmal zusammenrechne, also alle Unternehmungen mit Expeditionscharakter und alle geführten Touren nach Nepal und anderswohin, dann komme ich auf etwa 60 große Reisen seit 1988. Es gab viele sehr erfolgreiche Touren, und es gab Touren, die deshalb unvergesslich sind, weil sie so quälerisch waren.

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Die Perle Pakistans, Teil 2

Der Blick auf einen Berg, wie könnte es auch anders sein, war die Ursache für unsere Faszination. Die riesigen Eiswände des  7788 m hohen Rakaposhi überragen den Eingang des unteren Hunzatales mit einem Höhenunterschied von fast 6000 m.

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Die Perle Pakistans, Teil 1

Man kann das leicht zusammenfassen. Mit der Agentur, welche vor Ort die Reise organisiert, also die Genehmigungen einholt, Träger bucht, Fahrzeuge besorgt, Hotels auswählt, das Basislageressen auswählt und einkauft usw. steht und fällt ein solches Unternehmen, wie unsere Reise hier in Pakistan.

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Willkommen und Abschied

Schon von weitem sahen wir, wie uns Sarafat, Fida und Mafuz mit Tee, Plätzchen und drei, ich würde sie Girlanden nennen, entgegen stapften.

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Lailas kleiner Bruder

Eine wichtige und vor allem sehr wahre Bergsteigerweisheit stellt unmissverständlich fest: Solange du nicht wieder unten bist, gehört der Berg nicht dir sondern du gehörst ihm. Und zwar mit Haut und Haaren. 80 Prozent aller Unfälle geschehen auf dem Abstieg. Das ist kein Zufall und die Gründe dafür liegen auf der Hand.

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Lailas little brothers

Nein zutraulich ist sie nicht. Und schön gemacht hat sie sich auch nicht für uns. Ich würde sagen, sie war doch eher abweisend, fast schon spröde und ihr Interesse an uns war, sagen wir mal, eher gering. Dennoch mit seinem Werben nicht nachzulassen und hartnäckig zu bleiben, erforderte eine ganze Menge Mut.

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Warten auf die Sonne!

Man könnte ganze Bücher füllen, mit den Gemütszuständen von Bergsteigern. Mühsam im Zaum gehaltene Ungeduld ist einer davon. Im Basislager sitzen zu müssen und zur Untätigkeit verurteilt zu sein, dass ist für manchen von uns nur schwer zu ertragen. Doch genau das gehört zum Bergsteigen an großen Gipfeln dazu, wie die Wärme zum Feuer. Wir müssen uns gerade in dieser Disziplin üben. Aber weil wir nicht besonders gut darin sind, steht jetzt unser Lager 2. Und dass, obwohl uns die Wetterprognosen nahezu für die ganze Woche sehr wechselhaftes bis schlechtes Wetter vorhergesagt hatten.

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Phönix aus der Asche

Wunder gibt es immer wieder. Vielleicht war es aber auch gar kein Wunder sondern die Stiernatur von Max. Als ich gestern nach der Rückkehr vom ersten Lastentransport ins Lager 1 zum Zelt von Max ging, um mich zu erkundigen, wie es ihm geht, da habe ich mich wirklich erschrocken. Er sah aus, wie der Tod auf Latschen. Er sprach von Brechdurchfall und seinen Problemen, vom Zelt auf die Toilette zu kommen, so schlapp fühlte er sich. Gegessen hatte er den gesamten Tag so gut wie gar nichts.

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Aus Spaß wird jetzt Ernst

Wir müssen Vollgas geben, sonst schmilzt die Laila vor unseren Augen dahin. Und das liegt leider nicht an unserem Charme sondern an der Wärme. Einem Berg beim Abschmelzen zuschauen, macht traurig. Doch der Reihe nach. Am zweiten Anmarschtag trafen wir schon gegen Mittag im Basislager ein. Hier hat der große Regen keine Spuren hinterlassen. Der Ort ist immer noch so unvergleichlich schön und still, wie ich ihn 2019 verlassen habe.

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Auf dem Weg ins Basislager

Berge ragen aus der Zivilisation heraus. Deshalb ist es so befreiend, hier mitten zwischen ihnen sein zu dürfen. Genau so empfinde ich es gerade wieder, denn wir sind im Herzen des Karakorum auf dem Weg zu unserem Berg. Als wir am Morgen nach unserem Ankunftstag im Hotel in Islamabad erwachten und ich aus dem Fenster schaute, da sah es aus, als wollte die Welt untergehen. Das wars also mit unserem Flug nach Skardu. Trotzdem fuhren wir zum Flughafen. Und auf dem Weg schien es, als wollte sie tatsächlich untergehen.

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Zurück in Pakistan

Es wird aber auch Zeit! Zeit für richtige Abenteuer. Obwohl die beiden letzten Jahre ja auch so eine Art Dauer-Abenteuer gewesen sind. Denn wer wusste schon, wie sich ein Lockdown anfühlt?

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Laila und Madschnun

Er heißt Qais und ihr Name ist Laila. Er ist der Sohn eines Beduinenfürsten, sie die Tochter eines reichen Viehhändlers. Sie treffen sich auf einem Fest, wo sich Laila und Qais unsterblich ineinander verlieben. Doch ihre Eltern sind gegen ihre Liebe. Sie versuchen mit allen erdenklichen Mitteln, die beiden voneinander zu trennen und verheiraten Laila mit einem anderen Mann.

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Keine unendliche Geschichte

Jubiläen sind meine Sache nicht. Aber da man die Dinge ja immer so positiv wie möglich sehen sollte, könnte man es auch so interpretieren: Wenn man etwas schon sehr lange macht, dann kann das auch daran liegen, dass es nicht schlecht gewesen ist. Gehen wir also mal davon aus.

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Kletterverbot im Holzberg

Nun ist er doch gekommen, dieser Tag, von dem wir alle gehofft haben, dass er nicht kommen würde. Ab morgen verbietet die Firma KAFRIL den Kletterern, am Holzberg ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Und dieser Holzberg ist nicht weniger als einer der größten und vielseitigsten Kletterspots in ganz Mitteldeutschland. Der Grund macht mich extrem wütend und ist nichts weiter als eine Schande für die Firma KAFRIL.

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Tonnenweise Metall

Ich denke ernsthaft darüber nach! Darf eine reiche Agentur aus dem Westen einen von Bergtouristen sehr begehrten Pass mitten im Himalaya mit Tonnen von Metall markieren und versichern und damit auf ganz radikale Weise nahezu unberührte Landschaft verunstalten?

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Nepal ist nicht die Schweiz

Untertitel: Heimwärts geht der Ochs am schnellsten. -„Nepal ist nicht die Schweiz.“, sagte Olaf bei unserer ersten Begegnung mit ernstem Blick. Und ich? Ich schaute zurück wie ein Tibetanischer Grunzochse, wenns donnert.

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