Heiße Phase

Ein nicht eingeweihter Mensch würde sich vermutlich wundern und vielleicht ein wenig desillusioniert sein, wenn er wüsste, wieviel Zeit wir auf einer Expedition mit profaner Packerei verbringen. Viele Tage machen wir buchstäblich nichts anderes. Aufwendige Reisen in exotische Länder zu faszinierenden Berggestalten beginnen immer mit einer Kauf – und Packorgie. Und dabei müssen wir uns mehr Gedanken machen, als man meinen sollte.

Das aufwendigste, was mir je in punkto Packlogistik untergekommen ist, war unsere fast dreimonatige Expedition in Pakistan zu den beiden Achttausendern  Gasherbrum II und Hidden Peak im Jahr 2001.

Wir haben für unsere Shivling-Expedition insgesamt sechs Gepäckstücke, die wir von hier aus mit nach Indien nehmen. Erst dort kommt dann mit der Ausrüstung für das Basislager der Hauptteil unseres Gepäckes dazu.

Sage und schreibe zweihundert Träger begleiteten uns damals. Die mussten über eine Woche lang auf dem Baltorogletscher verpflegt werden. 42 Tage Aufenthalt im Basislager waren geplant. Es war sicher die aufwendigste Expedition in meiner Alpinistenlaufbahn.

Für unsere Gepäckstücke ist es besonders wichtig, dass sie möglichst alle gleich schwer sind und dass beim Verlust von einzelnen Gepäckstücken auf keinen Fall gleich die gesamte Unternehmung gefährdet ist.

Also müssen wir uns überlegen, wie wir die besonders wichtigen Ausrüstungsgegenstände verteilen. Es geht also gar nicht, dass wir die gesamte Hardware oder alle Bergstiefel oder das ganze Essen in ein Gepäckstück stopfen. Alles muss schön verteilt werden, so ist die Neubeschaffung vor Ort womöglich doch noch irgendwie machbar.

Davon ist vieles in Indien unersetzbar. Wir müssen genau überlegen, wie wir das verteilen.

Ebenfalls sehr bedeutsam ist natürlich unsere Verpflegung in den beiden Hochlagern, die wir am Shivling einrichten werden. Was und vor allem wieviel werden wir dort oben essen? Welches sind die Vorlieben meiner Mitstreiter? Was können wir in den Hochlagern auch dann noch essen, wenn es uns mal nicht so gut geht? Was kann man da oben überhaupt noch essen? Ich habe in dieser Hinsicht tatsächlich eine Menge Erfahrung.

Beim Höhenbergsteigen steht und fällt vieles mit dem Essen, welches man in den Hochlagern zur Verfügung hat. Es darf nicht zu viel und schon gar nicht zu wenig sein. Und man muss sich darauf freuen können.

Es gibt Listen mit bewährten Lebensmitteln. Und ich weiß auch ganz genau, was in meine persönliche Schatzkiste hinein muss. Die Kiste also, welche die Motivationsleckereien enthält. Delikatessen, auf die wir uns den ganzen Tag freuen nach dem wir in über 6000 Metern Höhe Seile verlegt und Lasten getragen haben. Und jene Kiste ist für alle anderen im Basislager tabu!

Beim Lebensmittel einpacken, ist es natürlich abermals nötig, sich Gedanken darüber zu machen, wie verstaut wird. Wir haben sechs große Pakete zusammengestellt, in denen jeweils für uns drei für zwei Tage Hochlagernahrung enthalten ist. So brauchen wir wenigstens unsere Lebensmittel vor Ort nicht mehr neu zu sortieren. 

Diese Pause nach zwei Tagen Kauf- und Packmarathon hatten wir uns verdient. Anschließend waren wir noch ganz groß Kuchen essen.

Das Expeditionsgepäck ist nun bereit, doch meine persönliche Ausrüstung wartet noch darauf, eingepackt zu werden. Denn bevor das bei mir soweit ist, wird ein großer Teil meiner eigenen Bergausrüstung noch gebraucht. Denn wieder einmal wird es eng vor der Abreise zu einer Expedition. Kommende Woche geht es erst einmal zum Alpentraining mit meinen Gipfelaspiranten ins Pitztal und am Wochenende freue ich mich auf das Kennenlernwochende mit meinen Nepalgästen für die Jiritour 2018. Die nächste Woche wird also nicht langweilig.

Doch anschließend ist es soweit. Nach über einem Jahr Vorbereitung brechen wir endlich ins Garhwal-Himalaya in den Norden Indiens zum Shivling auf. Und nach wie vor brauchen wir dringend Hilfe bei der Finanzierung des Projektes. Deshalb möchten wir Sie herzlich bitten, dieses Projekt mit dem Kauf unserer Grußpostkarte zu unterstützen. Bitte überweisen Sie 7 € oder mehr auf unser Expeditionskonto: DE27 8605 5592 1800 8330 47 bei der Sparkasse Leipzig.

Sie bekommen dann aus Indien und zwar direkt aus dem Basislager unseres Berges die von uns dreien handsignierte Grußpostkarte zugesendet. Dabei ist es besonders wichtig, dass Sie unter Verwendungszweck die Postadresse angeben, an welche die Karte geschickt werden soll. Wenn die Karte als ein Geschenk für Freunde oder Verwandte gedacht ist, muss deren Adresse angegeben werden.

Vielen Dank für Ihre Hilfe!

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5 Antworten

  1. Veronica sagt:

    Ohne deine jahrenlange Erfahrung würden diese Vorbereitungen wahrscheinlich im Chaos landen. So aber sieht alles sehr geordnet aus!
    Ein herrliches Bild von euch nach dem Kauf- und Packmarathon!

  2. Janina sagt:

    Was ist denn in deiner Schatzkiste drin???
    Oder willst du das etwa nicht verraten? Das ist doch das spannendste überhaupt!!! 😉

  3. Jens sagt:

    Wie immer sehr interessante Einblicke, auch wenn diese nicht bis zum Inhalt der Schatzkammer vordringen können?.
    Lieber Olaf, wenn Du auch materielle Unterstützung benötigst?! – ich hätte noch ein nagelneues, leistungsstarkes Solarpanel und eine kleine, leichte Akku-Wärmetasche für die Mavic im kostenlosen Leihangebot. Besonders Letzteres ist wichtig, denn wenn beim Start die Temperatur der Akkus unter +20(!) fällt, kann es technischen Komplikationen führen – bis hin zum Absturz….
    herzliche Grüsse, Anne&Jens

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