Abflug

Den haben wir gestern gemacht. Derzeit befinden wir uns über dem Atlantik in fast 12000 m Höhe auf dem 13stündigen Flug von Madrid nach Buenos Aires. Von dort geht es weiter nach El Calafate im Süden Patagoniens und dann mit dem Bus wieder viele Stunden zurück in nördliche Richtung nach El Chaltén. Erst übermorgen werden wir dort ankommen. Die Wege sind wirklich lang in Patagonien. Seine Fläche entspricht etwa dem Sechsfachen der Größe Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zusammen. Es erstreckt sich vom Rio Colorado im Norden über fast 2000 Kilometer bis zur Magellanstraße im Süden. Auf den portugiesischen Entdecker Fernando de Magellan soll übrigens der Name Patagonien zurück gehen. Während seiner Weltumseglung fand er 1520 auf der Suche nach der Westpassage den nach ihm benannten Durchschlupf durch die Inselwelt Feuerlands. Dort begegnete er den Tehuelche-Indianern. Beeindruckt von der großen Statur der Eingeborenen, nannte er sie patagon inspiriert von einer fiktiven Gestalt, dem Riesen „Patagon“ aus einer damals sehr populären Sammlung von Rittergeschichten. Manche Historiker allerdings meinen, dass Magellan diese mittelalterlichen Comics gar nicht kannte.

Eine andere Variante der Namensherkunft ist die Geschichte von den angeblich so riesigen Füßen der Eingeborenen. Die Tehuelche hatten wegen der Kälte ihre Füße mit den Fellen von Guanakos umwickelt, weshalb ihre Fussabdrücke so überdimensional ausgefallen sind. Das Erstaunen darüber soll sich in dem Namen „Pata-gon“ also großer Fuß niedergeschlagen haben. Doch die Silbe „gon“ existiert im Spanischen überhaupt nicht.

Sprachwissenschaftler haben auch versucht, den Namen aus den Indianersprachen herzuleiten. Doch die verschiedenen Erklärungsversuche ergeben nur wenig Sinn. Das mit dem Namen ist also gar nicht so einfach.

Fabian im Siebenten Himmel dort allerdings eingefercht mit 340 anderen Passagieren in einer A 340-600 der Iberia.

Patagonien wird in zwei durch die Anden voneinander getrennte Gebiete unterteilt: Westpatagonien, welches überwiegend zu Chile gehört und der Ostteil, der zum großen Teil zu Argentinien gerechnet wird. Fälschlicherweise wird häufig auch das südlich der Magellanstraße gelegene Feuerland zu Patagonien geschlagen.

Patagonien ist äußerst dünn besiedelt. Durchschnittlich kommt nur ein Mensch auf zwei Quadratkilometer. Das liegt sicher vor allem an der Tatsache, dass Patagonien im Regenschatten der Anden liegt und deshalb, mit Ausnahme der westlich der Anden gelegenen Küstenabschnitte, nur sehr wenig Niederschlag fällt. Diese wirklich große Ausnahme konnte ich ja vor einem Jahr auf dem patagonischen Inlandeis intensiv in Augenschein nehmen.

Wir sind inzwischen in den Anflug auf Buenos Aires übergegangen. Dort erwarten uns ein weiteres Mal die Mühen der Ebene mit unseren knapp 60 Kilos Übergepäck. Wie ich diese Kämpfe an den Check-In-Schaltern hasse! Und wie ich mich auf El Calafate freue, denn da erwartet uns nach 40 Stunden Flug und Warterei auf den Flughäfen endlich wieder ein Bett. Aus dem melde ich mich dann wieder.

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