Laila und Madschnun

Er heißt Qais und ihr Name ist Laila. Er ist der Sohn eines Beduinenfürsten, sie die Tochter eines reichen Viehhändlers. Sie treffen sich auf einem Fest, wo sich Laila und Qais unsterblich ineinander verlieben. Doch ihre Eltern sind gegen ihre Liebe. Sie versuchen mit allen erdenklichen Mitteln, die beiden voneinander zu trennen und verheiraten Laila mit einem anderen Mann.

Qais verkraftet das nicht. Der gutaussehende und hochbegabte Qais ist von Laila besessen und wird nun „Madschnun Laila“ genannt, der nach Laila verrückte. 

Persische Miniatur. Qais, der von Laila Besessene, in der Wildnis.

Verzweifelt zieht sich Madschnun zu den wilden Tieren in die Wüste zurück. Und hier besingt Madschnun die unerfüllte und verlorene Liebe zu Laila. Seine Verse dringen auf den Karawanenwegen der Wüste bis in die Gassen und Basare der großen Städte. 

»Was vergeht, ist die Zeit, nicht aber die Liebe. Mag sonst alles nur Tand und Gaukelei und Einbildung sein: Sie ist es nicht. Denn das Kohlenbecken, auf dem sie brennt, ist die Ewigkeit selbst, die weder Anfang noch Ende hat.« 

Das große romantische Epos des persischen Dichters Nizami, entstanden um 1180, wurde zum Vorbild für alle Liebesgeschichten des Orients. Und vielleicht hat ja auch der ruhmreiche Shakespeare bei Nizami geklaut, als er seinen Romeo und seine Julia ersann. 

Von Goethe bis Eric Clapton reicht die Bandbreite derer, die von dem Stoff fasziniert waren, und es gibt nicht weniger als 19 indische Filme, welche die Geschichte von Laila und Madschnun erzählen. Sogar einen der großartigsten Berge auf diesem Globus hat man nach der schönen, unglücklich verliebten Laila benannt.

Der 6069 m hohe Laila Peak mit seinem eindrucksvollen nach Nordwesten ausgerichteten Schneegrat.

Ich meine den Laila-Peak, welcher in der Masherbrum-Kette unweit des Gondogoro-Passes im pakistanischen Teil des Karakorums steht. In den hab ich mich verliebt. Und zwar schon im Jahr 2001.

Wir kamen direkt an ihm vorbei, als wir auf dem Rückweg von der erfolgreichen Besteigung des Gasherbrum II (8035 m) über den Gondogoro Pass nach Hushe gelaufen sind. Da stand er, der Laila-Peak von dem ich schon soviel gehört hatte. Er gilt nämlich als einer der schönsten Berge Asiens und steht damit natürlich auch ganz weit oben auf der Liste der großartigsten Berge der Welt!

Unser Basislager am Laila Peak im Jahr 2019. Dieser Platz ist außergewöhnlich schön gelegen an einem kleinen See direkt am Gondogoro Gletscher, welcher hier mit seinem Nördlichen und westlichen Ausläufer zusammenfließt und ein beeindruckendes Gletscherbecken bildet.

Meine erste ernsthafte aber wohl zu zaghafte Annäherung liegt nun schon wieder drei Jahre zurück. Wir hatten zu wenig Zeit und dann kam auch noch Pech mit dem Wetter dazu. Aber ich habe die schöne Laila nicht vergessen. Und nun ist es an der Zeit, einen zweiten Versuch zu wagen. Am kommenden Sonntag brechen wir auf.

Wir, das sind neben mir der Chemnitzer Max Jackisch und Thomas Müseler aus Neuhaus an der Pegnitz (Fränkische Schweiz). Max ist Vollblutalpinist und klettert nach eigener Aussage schon länger als er denken kann. Ich traf ihn im Oberreintal, also dort, wo man häufig Leute trifft, mit denen man eigentlich sofort losziehen kann.

Max Jackisch, 36.

Thomas ist der Seilpartner von Max und damit ist ja eigentlich schon alles gesagt. Die beiden haben schon eine Menge großartiger Sachen zusammen gemacht und sind ein starkes Team. Der Fremdkörper in dieser eingespielten Seilschaft bin dann ja wohl ich.

Thomas Müseler, 34.

Es ist also auch am Laila so wie in den vergangenen Jahren: meine Seilpartner sind wieder einmal ein wenig jünger als ich, und so bin ich auch dieses Mal gespannt, ob ich noch mithalten kann und wir die gleiche Sprache sprechen. Die Vorfreude steigt bei mir jedenfalls von Tag zu Tag, der Stress auch, denn es ist noch eine Menge vorzubereiten und viel Zeit steht nicht mehr zur Verfügung.

Zum Schluss habe ich noch ein Anliegen. Ohne Eure Unterstützung können wir es nicht schaffen, unsere Expedition zu finanzieren. Deshalb möchte ich Euch herzlich bitten, uns mit dem Kauf einer Grußpostkarte zu helfen. Wenn Ihr 10,- € oder sehr gern auch mehr auf unser Expeditionskonto einzahlt, erhaltet Ihr die von uns handsignierte Karte aus dem Basislager des Laila-Peaks zugesandt.

Sparkasse Leipzig, Empfänger: Dr. Olaf Rieck

IBAN: DE27 8605 5592 1800 8330 47

BIC: WELADE8LXXX

Verwendungszweck: Euren Namen und Eure Adresse! Das ist besonders wichtig, weil wir sonst nicht wissen können, wohin die Karte geschickt werden soll.

Wenn Ihr möchtet, dass wir die Karte an Freunde oder Verwandte senden, dann muss deren Adresse unter Verwendungszweck erscheinen.

Wir bedanken uns schon jetzt für Eure Hilfe!

 

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7 Antworten

  1. Helmut Hartmann sagt:

    Hallo Olaf, ich wünsche dir und deinen Begleitern viel Glück, Demut und die Weitsicht die es braucht um die Expedition erfolgreich zu gestalten. Die vielbesungene Laila hat ja ihrem Liebsten gehörig den Kopf verdreht – also aufpassen dass du immer einen klaren Kopf behältst. Kommt gut wieder nach Hause, ich wäre gerne dabei.

    Grüße Helmut

    • Olaf Rieck sagt:

      Ganz herzlichen Dank für die guten Wünsche, lieber Helmut und bis ganz bald am Piz Badile!

  2. Axel Püschel sagt:

    Viel Glück und Erfolg auf dem Weg!….und kommt gesund wieder zurück.

    Viele Grüße aus Berlin
    Axel

  3. Angela sagt:

    Lieber Olaf, wir wünschen Euch ganz viel Erfolg mit der schönen Laila, viel Kraft und Durchhaltevermögen, gutes Wetter und beste Gesundheit und kommt heil wieder nach Hause.
    Viele Grüße
    Nico und Angela

  4. Stefan Taubmann sagt:

    Hallo Olaf,
    Nachdem wir uns am Samstag zum Abschied von Thomas bei uns im schönen Franken, das erstemal getroffen haben,
    möchte ich euch auf diesem Weg natürlich alles gute für eure Expetition wünschen.
    Auf das Ihr alle wieder Gesund zurück kommt und wir uns im Zoigel bei einer guten Brotzeit wieder sehen.
    Gruß Stefan

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