Im Guten und Schlechten

Es gibt viele gute und sehr gute news auf dieser Reise. Diese hier gehört leider zu den weniger erfreulichen. Es geschah auf der vorletzten Etappe von Tengboche nach Namche.

Wir schlenderten recht gemütlich nach Phungi Tenga hinunter. Der Weg war trocken aber steinig. Und deshalb ist es wohl auch passiert. Karin rutschte auf solchen Steinen aus. Mit der linken Hand versuchte sie, ihren Fall abzufangen und zog sich dabei eine schwere Verletzung an dieser Hand zu. Es war sofort offensichtlich, dass wir es mir einem sehr ernsten Problem zu tun hatten.

Ich werde nicht müde, es zu wiederholen: Wir alle hier sind nichts, ohne die Träger. In einem Land ohne Straßen, sind sie die Helden!

Wir versorgten ihre Hand provisorisch. Die Gruppe zog nach Namche weiter, während Kumar und ich den Abtransport von Karin in das Hospital nach Khunde organisierten. Sie selbst gehen zu lassen, hielt ich in ihrem Zustand vorerst für unmöglich. Deshalb wurden drei unserer Träger zurückgeholt. Wir bauten aus einem Tragekorb einen transportablen Sitz und brachten Karin nach Khunde. Im Hospital wurde sie von dem Arzt untersucht, geröntgt und eingegipst, der im vergangenen Jahr schon Urs so ausgezeichnet versorgt hatte.

Den Abstieg von Khunde aus nach Namche konnte sie nun auf eigenen Füßen absolvieren, denn jetzt war ihre Hand fixiert und der erste Schock überwunden.

Das Hospital in Khunde ist ein Segen. Und zwar nicht nur für die Menschen, die hier leben. Ich hatte Gott sei Dank in den ganzen Jahren nie die Gelegenheit, es von innen zu sehen. Und jetzt gleich zwei Mal hintereinander. Nun reicht es aber auch.

Anhand der Röntgenbilder war klar, dass sie auf der Stelle zurück nach Deutschland musste, weil eine Operation an ihrer Hand unumgänglich ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Noch auf dem Weg hinunter nach Namche begann ich, für den kommenden Tag einen Helikopter zu organisieren. Schon am nächsten Vormittag flogen wir nach Kathmandu und schafften es dort, ihr schon für den ersten möglichen Flug nach Deutschland ein Ticket zu besorgen. Seit gestern Abend ist Karin zu Hause.

Unser letzter gemeinsamer Abend in unserer Lodge in Namche. Es wurde Abschied von Karin gefeiert mit allem was dazu gehört.

Es war sehr beeindruckend, wie tapfer und zuversichtlich Karin diese schwierige und vor allem schmerzhafte Situation gemeistert hat.

Wir wünschen Dir alle, dass deine Hand schnell und vor allem ohne Folgen wieder in Ordnung kommt. Ein herzliches Dankeschön an Oliver und Peter, die Karin in den zwei Tagen besonders beigestanden haben.

Heute nun, und ich sitze gerade erwartungsvoll auf dem Flughafen, kehren die anderen Gäste mit Kumar aus den Bergen zurück. Jeden Augenblick muss ihr Flugzeug landen. Drei Tage wollen wir uns gemeinsam die unglaubliche Stadt Kathmandu ansehen und dabei die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen.

Und wir werden es uns in einigen meiner Stammlokale gut gehen lassen und dabei die ganze Zeit der Karin die Daumen drücken.

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5 Antworten

  1. Dirk Juling sagt:

    Armes Mädel, sind es also nicht immer die Jungs die aus der „Reihe“ fallen. Also hoch die Tassen, daß es bis nach Deutschland schallt!!!!!!
    Ich bin zur Zeit hart am kurbeln, daß die nächsten vier Wochen ununterbrochen die Sonne in Nepal scheint!!! Ist nicht so leicht wie Ihr denkt….
    Gruß Dirk

  2. Veronica sagt:

    Diese Träger sind wirklich „der Wahnsinn“!!! Für die mir unbekannte Karin: gute Besserung!

  3. Anja E. sagt:

    Oh nein, die Tour scheint aber unter keinem guten Stern zu stehen. Eine Riesen Lob an die Träger und die Gruppe, die so flexibel reagiert haben.
    Oh man Oli, musstest du doch noch erste Hilfe leisten 😉
    Alles gute für dich Karin u ich drück beide Daumen, dass alles wieder gut wird.
    Den anderen noch eine fantastische Zeit in Kathmandu.
    @ Dirk: ich bete den Wettergott auch schon die ganze Zeit an….bitte bitte 4 Wochen Sonnenschein für uns :-))))
    Lg an alle
    Anja

  4. Elke sagt:

    Hallo Ihr lieben Abenteurer, ich freue mich, dass Ihr bald wieder nachhause kommt!
    Mein Mitgefühl gilt heute Karin, die ich leider nicht kenne. Vor 2 Jahren hatte ich die gleiche Erfahrung auf dem Eis und weiß daher wie schmerzhaft das ist.
    Gute Besserung!!!
    Ein ganz großes Lob an die erfindungsreichen und
    trittsicheren Träger!!
    Allen anderen noch viel Spaß auf dem Rückweg und dann einen sicheren Flug nachhause!
    Liebe Grüße an die ganze Gruppe, Elke

  5. Karin sagt:

    Hallo, hier meldet sich der Pechvogel.Meine Hand ist operiert,mit einer Platte verstärkt,unkaputtbar für die nächsten 50 Jahre oder so.Wäre natürlich lieber bei Euch,aber mein Terminplan sieht anders aus.Vielen Dank für eure liebevolle Betreuung und die spitzenmäßige Erstversorgung. Olaf,danke für die Organisation des zügigen Abtransports.Ich bin auf dem besten Weg mein Lachen wieder zu finden.Euch noch erlebnisreiche Tage in Kathmandu und einen entspannten Rückflug.Eure Karin

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