Verschlagwortet: Elizabeth Hawley
Elizabeth fiel auf. Eine junge Amerikanerin allein in Kathmandu? Sie wurde sehr rasch in die High Society von Nepals Hauptstadt aufgenommen. Und sie passte dort auch gut hin. Sie hatte als Korrespondentin für die Time Inc. und als Verfasserin von Dossiers zur politischen Lage in Nepal für die Knickerbocker Foundation gleich zwei Einkommen, und so konnte sie sich einen komfortablen Lebensstil leisten.
Wieder so ein Vorurteil. Ich hätte darauf gewettet, dass Elisabeth Hawley Britin ist. Eine konservative britische Lady wie sie im Buche steht. Aber sie wurde 1923 in Chicago geborgen. Ihr Großvater, Akademiker und erfolgreicher Unternehmer, brachte es zu Wohlstand und stieg zu einem der angesehensten Bürger Chicagos auf. Auch seine Frau, Elizabeths Großmutter, hatte studiert, was zu dieser Zeit mehr als ungewöhnlich war.
Vorurteile sind ja so eine Sache. Man mag sie eigentlich nicht. Schon das Wort „Urteil“ klingt so endgültig. Und doch sind sie allgegenwärtig. Ich kenne jemanden nicht, habe aber schon dies und jenes über sie/ihn gehört. Und zack habe ich ein Vorurteil. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Wir alle haben ständig irgendwelche Vorurteile. Wir sollten sie aber, vor allem wenn es sich um Menschen handelt, auf keinen Fall wirklich ernst nehmen. Denn Vorurteile erweisen sich oft als falsch. Jedenfalls in meiner Lebenswirklichkeit.