Holzberg Update: Guter Start

Ich gebe es zu: Am Anfang waren wir ein bisschen frustriert. Unser Holzberg war plötzlich in akuter Gefahr (und ist es leider noch immer). Aber so richtig gekümmert hat das anfangs nur wenige. Noch weniger waren es, die sich glasklar für die komplette Rettung des Holzberges aussprachen, auch auf die Gefahr hin, dass wir Kletterer dann womöglich das Nachsehen hätten, weil uns der Eigentümer das Klettern verbieten könnte. Und nur eine Handvoll Leute haben tatsächlich Zeit und Kraft in den Kampf für die Holzbergrettung investiert. DAS HAT SICH NUN KOMPLETT GEÄNDERT und ist ein Grund zu großer Freude und auch Anlass für Optimismus.

Viva España! ist sicher einer der schönsten und am meisten gekletterten Linien nicht nur am Holzberg sondern in ganz Mitteldeutschland.

Das neue Jahr beginnt für unseren Holzberg in vielerlei Hinsicht äußerst positiv. Am 23. Januar gründete sich innerhalb der Leipziger DAV-Sektion ein Arbeitskreis, der nun die Interessen der Mitglieder viel besser gegenüber dem Vorstand vertreten und artikulieren kann. Für mich war das bisher das größte Problem, dass die Sektion Leipzig des DAV eine sehr zwiespältige Rolle auf dem Weg zur Rettung der Lebensräume im Holzberg spielte. Das wird nun definitiv ein Ende haben, denn in diesem Arbeitskreis versammeln sich eine Reihe sehr engagierter und vor allem kompetenter Leute, an denen in Zukunft kein Vorbeikommen mehr sein wird.

Ulf beweist, dass er schafft, was Holger angeblich nie schaffen wird. Was aber nicht wahr ist. Ulf Wogenstein in der wunderbaren Route von Holger Kühne: „Holger schafft´s nie“.

Ein zweiter wichtiger Aspekt ist, das nun auch der Landesverband des DAV und selbst der DAV-Bundesverband endlich klare Kante in Sachen Holzberg zeigen. Es wurde auch höchste Zeit. In einem Vorstandsbeschluss vom Januar 2019 hatte sich der Landesverband selbst einen Maulkorb verpasst. Mit Lutz Zybell, dem Vorsitzenden und Matthias Ladusch, dem Naturschutzreferent durften sich zwei der schwergewichtigsten Fürsprecher der Holzbergrettung nicht in der Öffentlichkeit äußern und ihre Meinung zum Thema Holzberg sagen. Ich als Laie habe bis heute nicht verstanden, wieso man in einem Land, in dem die Meinungsfreiheit eines der höchsten Güter ist, solche Beschlüsse für Ehrenämtler überhaupt fassen kann. Aber wie gesagt, ich bin ein Laie. Doch dieser Beschluss ist nun aufgehoben.

Die nächste gute Nachricht ist, dass auch der DAV-Bundesverband dabei ist, eine Stellungnahme zu erarbeiten, in welcher er sich gegen jegliche wie auch immer geartete Verfüllung des Holzberges ausspricht. Damit steht der geschäftsführende Vorstand der Leipziger DAV-Sektion dermaßen allein auf weiter Flur, dass auch er sich zumindest offiziell der Meinung der großen Zahl seiner Mitglieder sowie des Landes- und Bundesverband beugen muss.

Gründungsversammlung des neuen Arbeitskreises Holzberg in der Uni Leipzig.

Zumindest gehe ich davon aus. Und das hat der Holzberg vor allem der Tatsache zu verdanken, dass es in erster Linie die Bürgerinitiative in Böhlitz und die Holzbergfreunde geschafft haben, die kritische Masse an Menschen zu erreichen, die nötig ist, um das Thema permanent präsent zu halten. Das ist für mich das wichtigste Ergebnis der vergangenen knapp zwei Jahre seit die Firma Kafril den Holzberg erworben hat. 

Auch wenn es sich ein wenig martialisch anhört, ist es nach meiner Ansicht genau das, was für den Holzberg unbedingt nötig sein wird: Eine starke Einheitsfront eines schlagkräftigen und immer besser organisierten Widerstandes gegen jegliche Verfüllungspläne. Bisher standen die Böhlitzer Bürgerinitiative und wir paar Hanseln von den Holzbergfreunden ziemlich einsam da. Nun aber steht sowohl die Leipziger DAV-Sektion mit ihren weit über 4000 Mitgliedern und auch der Bundesverband mit 358 Sektionen und fast 1,3 Mio Mitgliedern hinter uns. Und das bedeutet nicht nur einen sehr starken moralischen Rückhalt. Ich verspreche mir davon auch konkrete Hilfe wenn es ernst werden sollte.

Und eine solche Hilfe erhoffe ich mir auch von der Tatsache, dass in Sachsen seit dem 20. Dezember 2019 ein grüner Umweltminister mitregiert, der sich höchstpersönlich im Holzberg und vor laufender Kamera geäußert hat: Der Holzberg sei mit das wertvollste Biotop, welches er überhaupt bisher in Sachsen gesehen hätte. Hier kann man den neuen Umweltminister persönlich hören:

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie er aus dieser Nummer wieder rauskommen könnte. Trotzdem ist die Gefahr noch immer nicht gebannt, obwohl es in meinen Augen auch nach einem solch eindeutigen Statement eines Umweltministers im Freistaat immer unwahrscheinlicher zu sein scheint, dass zugelassen wird, Bauschutt im Holzberg zu verklappen. Doch Wachsam bleiben, muss weiterhin unser oberstes Gebot sein.

Gut, dass wir nun so viele geworden sind, die genau das tun werden!!

Wir sehen uns im Holzberg…

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