arcadia        


Dritter Tag in Kathmandu, 12.10.2002

Um 5.00 Uhr klingelte für mich der Wecker. Die Luftfracht musste zum Flughafen und ich mit, weil alles durchleuchtet werden sollte. Neuerdings wird das Cargo auch auf den Inlandsflügen durchgecheckt. Das ist neu und deshalb wollte ich dabei sein, falls ausgepackt werden musste. Aber nichts dergleichen war nötig ausser, dass ich mit ansehen musste, wie unsere inzwischen vierzig Gepäckstücke zwischen 500 anderen lagen, die sich immer mehr mit unseren vermischten und mir sehr bald der Überblick verloren ging, was uns gehörte und was nicht. Auch war es nur sehr schwer zu ertragen, das nicht alles auf einmal geflogen wurde, sondern immer, wenn in einem der Flieger noch ein bisschen Platz war, ging etwas mit. Irgendwann flog dann auch unser Koch los, und es muss schon ein Wunder passieren, wenn wirklich alles vollzählig und unversehrt in Lughla ankommt. Doch ich bin Optimist, denn solche Wunder passieren hier in Nepal manchmal.


Wir sitzen im kleinen Restaurant und lassen es uns gut schmecken.
Unsere Agentur hatte uns eingeladen.

Anschliessend bin ich mit einem nepalesischen Freund abermals zum Batteriegeschäft gefahren. Und obwohl Feiertag war bekamen wir das gute Stück. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sie nun auch funktioniert. Aber das werden Reinhardt und ich nachher noch ausprobieren. Die anderen sind gerade dabei unsere Grusspostkarten mit Briefmarken zu bekleben, denn die gibt es im Basislager noch nicht zu kaufen. Wenn wir sie mit dem Postläufer von dort wegschicken, dann müssen die Marken natürlich schon drauf sein.

Ausserdem wird Lydia heute das zweite Mal Blut entnehmen für unsere Untersuchungen zu immunologischen Parametern im Zusammenhang mit Stressbewältigung und psychologischen Befindlichkeiten. Ich glaube man wird an meinen Daten zu Hause zumindest für diese Zeit jetzt viel Freude haben.

Heute abend wird dann noch einmal ausgiebig gespeist werden in unserem wunderschönen Gartenrestaurant, weil dann ab morgen unser Koch das Zepter übernehmen wird. Und er ist diesmal die berühmte Katze im Sack. Er ist nämlich das erste Mal mit mir gemeinsam unterwegs. Auch darüber wird also zukünftig zu berichten sein, denn schliesslich hält das Essen Leib und Seele zusammen, und dies gilt auf einer so langen Expedition ganz besonders.
zurück