Trekking nach Dingboche
18.10.02 (Olaf)
Das heutige Etappenziel hieß Dingboche. Das letzte Dorf vor dem Basislager liegt auf knapp 4400 Metern. Weiter oben in Chhukhung gibt es zwar noch ein paar kleine Herbergen, aber die sind nur während der Saison geöffnet. In Dingboche gab es bei unserer Ankunft ein großes Hallo, weil der Besitzer meiner Stammlodge, Mingma, und ich schon seit langer Zeit Freunde sind. Doch leider war die Wiedersehensfreude diesmal deutlich getrübt, weil seine jüngste Tochter Tashi krank war. Sie ist drei Jahre alt und ein absolut rekordverdächtiges Kind. Als sie geboren wurde, hatte Mingma und seine hochschwangere Frau eine Lodge in Gorakshep betrieben. Diese Herberge steht in 5200 Metern Höhe. Ich glaube kaum, dass ein Kind jemals in einer größeren Höhe geboren worden ist, mal abgesehen von Geburten in Flugzeugen. Aber die gelten nicht.
Jetzt allerdings war Tashi krank. Sie hatte hohes Fieber und Bauchschmerzen. Das sonst lebhafte Kind sagte keinen Mucks. Es war höchste Zeit, daß etwas getan wurde. Lydia mußte ran. Es gab Tropfen gegen die Bauchschmerzen und eine Spritze, um das Fieber zu senken. Tashi ertrug alles ohne einen Ton von sich zu geben und schon am nächsten Morgen war Tashi fast wieder das süße kleine aufgeweckte Sherpakind.