5. Trekkingetappe: Gore II - Concordia, 5.7.01

Nach drei Regentagen mit durchwachsenem Wetter schien heute endlich wieder die Sonne. Die Wetterbesserung kam gerade rechtzeitig, denn heute stand der wohl spektakulärste Tag unseres Trekkings ins Basislager auf dem Programm. Zunächst nahmen wir Abschied von den Granitspitzen des Trango-Massivs, Lobsang Spire und Kathedrale, bevor wir vorbei am kühnen Mustagh-Tower in Richtung Concordia-Platz marschierten.


Chogolisa

Und plötzlich tauchten sie einer nach dem anderen aus den Wolken auf: Zuerst der Gasherbrum IV mit seiner mauergleichen Westwand, die erst einmal durchstiegen wurde, dann der Broad Peak mit seinen drei Gipfeln und schließlich der K2, dessen höchste Spitze sich allerdings noch von Wolken bedeckt hielt. Erst nachdem wir im Zentrum dieses gigantischen Berg-Amphitheaters, mitten auf dem Concordiaplatz, unser Lager aufgeschlagen hatten, zeigte sich auch der K2 in voller Größe und Schönheit und ließ die Fotoapparate heißlaufen.


K2

Wir nutzten die Gelegenheit des sonnigen Nachmittages auch gleich für ein Mannschaftsfoto vor atemberaubender Kulisse. Die Träger, mit denen wir uns inzwischen teilweise schon richtig angefreundet haben, zeigten uns heute übrigens ganz stolz "ihren" K2. Auch wenn sie jedes Jahr mehrere Male hierher kommen, ist es für sie immer wieder beeindruckend, die grandiose Bergwelt aus nächster Nähe zu erleben.

Noch zwei Marschtage trennen uns von unserem Basislager. Doch schon jetzt können wir es kaum erwarten, die ersten Schritte am Berg zu unternehmen. Sogar unser Verbindungsoffizier der pakistanischen Armee, Major Tariq Rehman, ist schon ganz aufgeregt. Und wir mußten ihm bereits versprechen, ihm zu zeigen, wie man mit Eispickel und Steigeisen umgeht. Für ihn, der normalerweise seinen Dienst in einer der heißesten Städte Pakistans bei Sommertemperaturen von reichlich +40 Grad versieht, ist es hier bereits bitter kalt. Aber er klagt nicht, denn schließlich ist er ja ein tapferer Soldat.

Für uns kommt nun allerdings auch bald die Zeit, wo Daunenjacke und warme Unterwäsche herausgeholt werden müssen, denn mit jedem Höhenmeter wird es kälter. Und hier sind wir immerhin schon 4600 m hoch, nur 200 m niedriger, als der Gipfel des Mont Blanc.

Morgen geht es dann nochmal 300 Meter höher. Und übermorgen noch einmal, bis wir das Basislager auf 5200 m Höhe erreicht haben.


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