Urdukas-Gore, 4.7.01

Heute stand unsere vierte Trekkingetappe auf dem Programm, die von Urdokas nach Gore II führte. Leider war das Wetter weiterhin regnerisch und unbeständig, doch ab und zu ließ sich die Sonne blicken und einige der umstehenden Gipfel schauten durch die Wolken: Uli Biaho Tower, Great Trango Tower und Nameless Tower, Lobsang Spire, Masherbrum, Pajiu Peak, Mitre Peak und schließlich auch die Gasherbrum-Gruppe mit dem aus dieser Perspektive dominierenden Gasherbrum IV und auch dem Gasherbrum II, den wir heute das erste Mal erblickten.


Masherbrum

Die charakteristische Gipfelpyramide unseres Zielberges ragte zwar nur wenige Sekunden über die Wolken, aber der erste Blickkontakt mit dem 8035 m hohen Bergriesen war trotzdem wie die Erfüllung eines langgehegten Traumes. Nun sind wir unserem Ziel schon ziemlich nahegekommen. Nur noch 20 km Luftlinie trennen uns vom Gipfel, doch die wollen erst einmal überwunden werden. Und das dauert mit Sicherheit länger und wird schwieriger, als die Überwindung der 5177 km Luftlinie von Dresden bis hierher.

Hier im Lager in Gore II sind wir immerhin schon 4320 m hoch, und erste Anzeichen der dünnen Luft machen sich auch schon bemerkbar. Doch unser Zeitplan sieht zur langsamen Akklimatisation, der lebenswichtigen Anpassung des Körpers an die Höhe, für morgen nur weitere 300 Höhenmeter vor, so daß sich der Körper in aller Ruhe auf die Höhe einstellen kann.

Wenn das Wetter es zuläßt, kommen morgen dann weitere berühmte Berge aus nächster Nähe in Sicht: der Broad Peak, mit 8047 m der zwölfthöchste der vierzehn 8000er und 1995 bereits Ziel einer erfolgreichen sächsischen Expedition, der Muztagh Tower, ein unglaublich steiler Felszacken mit weit über 7000 m Höhe, die Chogolisa mit ihrer unverwechselbaren Trapezform und schließlich natürlich der K2, spätestens seit "Vertical Limits" auch vielen Nichtbergsteigern ein Begriff.


zurück