Chilas-Skardu, 27.06.01

Heute haben wir den zweiten Teil der Anfahrt über den Karakorum Highway hinter uns gebracht und Skardu erreicht. Dabei hatten wir einige Hindernisse zu ueberwinden...

Zunächst konnten wir von Islamabad aus gestern schon nicht unser gesamtes Gepäck mitnehmen, da es einfach nicht mit in unseren Bus paßte. Ursprünglich sollte es sofort mit einem weiteren Fahrzeug hinterhergeschickt werden und uns in Chilas einholen, doch bis heute früh war es nicht angekommen. Voller Vertrauen, es wenigstens in Skardu dann zu bekommen, starteten wir trotzdem 5.40 Uhr früh in Chilas. Bereits die ersten Kilometer der Fahrt boten einige Höhepunkte, wie zum Beispiel den Blick auf die Rakhiotseite des Nanga Parbat, der den Karakorum Highway um mehr als 7000 (!) Höhenmeter überragt.

Wenige Kilometer weiter bietet der Zusammenfluß des Indus mit dem Hunza-Fluss einen der geographisch wichtigsten Punkte Asiens. An dieser Stelle nämlich treffen die drei höchsten Gebirge der Welt aufeinander: Himalaya (max. Höhe: 8848m, Mount Everest), Karakorum (max. Höhe: 8611m, K2) und Hindukush (max. Höhe: 7690m, Tirich Mir). Der auch als "Junction Point" bezeichnete Aussichtspunkt oberhalb des Zusammenflusses der vom Gletscherschliff bräunlich gefärbten Fluten gilt als eine Art Wallfahrtsort bergbegeisterter Geographen und verdeutlicht sehr gut die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Hochgebirgen Asiens.

Kurz darauf verlassen wir den eigentlichen Karakorum Highway und folgen dem gewundenen Lauf des Indus durch gigantische Schluchten in Richtung Skardu. Hier ist die Strasse noch schmaler und spektakulärer in den Felsen gehauen, als auf dem Karakorum Highway. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, daß es noch öfter zu Felsrutschen kommt und einen solchen erleben wir kurze Zeit später auch. Danach ist die Straße erst einmal für zwei Stunden dicht und wir erleben hautnah, wie die Straße mit Hilfe von Preßlufthämmern, Brechstangen und viel Handarbeit wieder befahrbar gemacht wird. Nach diesem Zwischenfall kommen wir ohne weitere Probleme nach Skardu, wo unser restliches Gepäck im Laufe des Abends ebenfalls eintrifft.

Morgen sind der Einkauf der letzten frischen Lebensmittel und die Aufteilung des Gepäcks in Trägerlasten zu je 25 kg vorgesehen, ehe es übermorgen früh zeitig mit kleinen, extrem wendigen Jeeps weitergeht bis Askole, dem Endpunkt der irgendwie befahrbaren Piste. Von Strasse kann man dort nicht sprechen.

Am 30. Juni startet schließlich unsere Trekkingtour, von der aus wir uns das nächste Mal melden werden.


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