Heiße Phase der Expeditionsvorbereitungen beginnt

Die Luftfracht muß zusammengepackt werden. Am 12. Juni ist der Stichtag, an dem die Tonnen auf die Reise gehen. Bis dahin muß nahezu alles, was wir am Berg benötigen, vorhanden und verpackt sein. Am 27. Mai trafen wir uns bei Christian in Dresden zum ersten Packtermin. Zwei weitere Anfang Juni werden folgen. Lydia hatte in den vergangenen Wochen die gesamte Hochlagernahrung besorgt. Außerdem sind inzwischen auch alle Zelte beisammen, so daß eine ganze Menge zu tun war.


Suppen, Suppen und nochmals Suppen, so weit das Auge reicht, denn nichts ist wichtiger weit oben am Berg als reichlich Abwechslung bei den Getränken.

Christian jedenfalls ist sicher, Lydia muß sich beim Einkaufen verzählt haben, zumindest bei der Anzahl der Expeditionsteilnehmer.


Unser halbierter Riesenfußball hat schon am Cho Oyu hervorragende Dienste als komfortables Lager 1 geleistet. Dort soll es auch an den Gasherbrums stehen. Aber wer trägt es dorthin?

Ralf und Olaf bauten sämtliche Zelte auf, überprüften alles auf Vollzähligkeit und säuberten noch das ein oder andere. Kleinere Reparaturarbeiten an unseren Zelten übernahm Christian. Derweil befreiten Lydia und Markus die Hochlagernahrung aus den Umverpackungen und verstauten sie in Tonnen. Alles was in den Tonnen enthalten ist, muß haarklein auf Listen verzeichnet werden. Das macht natürlich am meisten Arbeit. Es gilt die Devise: Je genauer diese Listen sind, desto geringer ist Wahrscheinlichkeit von Problemen mit dem pakistanischen Zoll. Meist wird eine Stichprobe gemacht und wenn da alles übereinstimmt, dann ist alles okay. Schließlich hält sich niemand gerne stundenlang mit dem Aus- und Wiedereinpacken von zwanzig Expeditionstonnen auf. Pakistanische Zöllner schon gar nicht.


Hier ist das Gras vor lauter Zelten nicht mehr zu sehen. Und dabei sind das noch längst nicht alle, die wir mitnehmen müssen. Wir wollen ja schließlich zwei Berge besteigen.

Diese endlosen Listen! Kann mich nicht mal jemand beim Schreiben ablösen?

Christian nutzte die Gelegenheit uns alle zusammen in seinem Technik-Laboratorium zu haben, um uns die Kabel für unsere Schuhheizungen anzupassen. Wir waren alle beeindruckt von der Akribie und dem Aufwand, den er bei der Konstruktion unserer Wunderwaffe gegen die arktische Kälte an den höchsten Bergen der Welt betreibt. Die ewig kalten Füße im Meßzelt des Basislagers und die ständige Angst vor Erfrierungen weit oben am Berg gehören nun wohl der Vergangenheit an.


Keine Kompromisse, keine andere Suppe! Und eins steht fest: Die Heißen Tassen werden uns auch nicht ausgehen. Dafür hat Lydia gesorgt.

Ärger mit Christians Nachbarn? Nicht mit uns! Bevor die Wertstoffe in die dafür vorgesehenen Behälter wandern, werden sie extrem verdichtet.

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