Zurück im Austfjorden wechseln wir die Seiten, 20.08.04
Wieder ein großartiger Tag! Wir können unser Glück kaum fassen. Regelrecht warm ist es heute, kein Lüftchen regt sich. Das ist schon deswegen toll, weil wir auf die andere Fjordseite wechseln wollen, um die höchsten Berge Spitzbergens zu sehen. Die befinden sich nämlich auf der Ostseite des Fjordes, die wir bis jetzt die ganze Zeit entlanggefahren sind. Den Newtontoppen, höchster Berg der Inselgruppe, kann man von hier aus leider nicht sehen, dafür aber die Nummer zwei, den Perriertoppen, mit 1716 Metern nur einen einzigen Meter niedriger als der Newtontoppen.
Der Perriertoppen liegt links etwas im Hintergrund und ist 15 Kilometer von der Küste entfernt.
Nach der Querung legen wir noch einmal zu einer Hüttenbesichtigung in Krosspynten an. Diese Hütte ist auch noch mit allem Drum und Dran erhalten und spielt in vielen Geschichten um die Trapperlegenden Spitzbergens eine große Rolle. Auch die berühmte Christiane Ritter, welche eines der besten Bücher über die Arktis geschrieben hat, die ich kenne, hat bei ihrer Überwinterung in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts einige Zeit in Krosspynten verbracht.
Am Nachmittag geht es weiter am Kap Petermann vorbei in den Austfjorden hinein. Warum der südliche Teil des Wijdefjordens Austfjorden, also "Ostfjord" genannt wurde, ist mir schleierhaft. An diesem Tag verspüren wir das allererste Mal keinen Druck mehr. Wir genießen das herrliche Wetter und sind völlig entspannt beim paddeln. Trotzdem kommen wir sehr gut vorwärts. Nach fast 40 Kilometern ist es bis zum Beginn der „Tragezeit“ nicht mehr allzu weit. Daran allerdings darf ich auf keinen Fall denken, denn dann ist es mit meiner guten Laune augenblicklich wieder vorbei.