arcadia    


Erste längere Testfahrt mit den neuen Booten, 28.07.2004

Trotz Eisganges unternahmen wir heute die erste Testfahrt unter äußerst realen Bedingungen. Zuerst haben wir unsere Ausrüstung und die Nahrungsmittel kajaktauglich verpackt. Abermals hat mich die Menge der Dinge, die wir mitnehmen müssen, nachdenklich gemacht, war ich mir doch keineswegs sicher, ob wir das alles auch in unsere Boote bekommen würden. Gott sei Dank hat das MDR-Fernsehteam ein großes Auto, welches uns und das Gepäck zu unseren Booten bringen konnte. Die Kajaks liegen übrigens direkt am Hafen keine zehn Meter vom Ufer entfernt.

  

Doch siehe da, mit etwas Geschick bekamen wir all unsere Sachen auf bzw. in die Boote. Der vorhandene Stauraum erwies sich größer als gedacht. Dann mußten wir uns natürlich auch das erste Mal vollständig mit unserer Überlebensbekleidung anhosen, die beim Kajaken in arktischen Gewässern wohl ein absolutes Muß ist. Doch schon hier waren einige Veränderungen nötig. Die Gummimanschetten um Hals und Handgelenke schlossen zu eng. An den Paddeln fehlten die Tropfmanschetten, eine Isomatte für den Kayakboden wurde sehr rasch für nötig erachtet sowie eine Decktasche, um die Kameras wasserdicht verpackt und trotzdem griffbereit zu halten. Auch ein Ersatzpaddel müssen wir uns wohl noch besorgen. Wertvolle Tipps erhielten wir übrigens von Ralf Daubitz, der als MDR-Redakteur für den Film über die deutsche Wetterstation verantwortlich ist und schon viele Kajaktouren unternommen hat.

  

Dann wurden unsere Boote zu Wasser gelassen und die ersten Meter gepaddelt. Ehrlich gesagt, ich war erschrocken, wie wenig stabil die Boote auf dem Wasser liegen. Meine Erfahrung mit den schweren Seekajaks, die wir auf den beiden Expeditionen in Alaska zur Verfügung hatten, war eine ganz andere. Diesmal, soviel steht fest, werde ich mich auf dem Wasser nicht so sicher fühlen. Wellengang ist also zu meiden. Doch hat die sehr schlanke Form unserer Boote natürlich den Vorteil, dass sie sehr schnell sind.

Alles in allem waren wir heute vier Stunden auf dem Wasser, sind straff gepaddelt und haben auch einen Vorgeschmack davon bekommen, wie es ist, sich mit den langen Booten durch das driftende Eis zu schlängeln. Sicher werde ich mich mit der Zeit auch an das etwas kippelige Boot gewöhnen.