Als ich im März das viele Geld für unsere Ausrüstung und die Boote bei Torben Rongmo in seinem Outdoorshop bezahlen mußte, hatte ich schon ein wenig Bauchschmerzen. Außer einer handschriftlichen Quittung hielt ich nichts in der Hand. Aber das deutsche Mißtrauen war völlig unbegründet. Alles was wir bestellt hatten, ist auch hier, wir sind nun hervorragend für unsere Expedition ausgerüstet. Wir haben heute unser Equipment in Empfang genommen und sind dabei von den Fernsehleuten begleitet worden.
Unser Plan, morgen zu Wetterstation zum Nordostland zu fliegen, hat sich geändert. Wir starten voraussichtlich erst am Sonnabend und können nun unseren Termin beim Sysselmann schon für morgen ausmachen. Alles könnte perfekt sein, wenn nicht das viele Eis wäre. Unter der Internetadresse www.met.no/kyst_og_hav/iskart.html kann man sich über die aktuellen Eisverhältnisse rund um Spitzbergen informieren. Und die Informationen, die wir dort bekommen haben, sind alles andere als ermutigend.
Diese Karte zeigt die Eisverhältnisse im Seegebiet rings um Spitzbergen. Sie wird alle zwei bis drei Tage aktualisiert. Isfjord, Dicksonfjord und auch der südliche Teil des Wijdefjorden sind derzeit nur schwer oder gar nicht passierbar.
Im Isford, den wir als erstes durchqueren müssen auf unserem Weg nach Norden, gibt es driftendes Eis. Der Dicksonfjord ist im nördlichen Teil noch vollständig zugefroren, ebenso der südliche Teil des Wijdefjorden. Wir brauchen dort aber offenes Wasser, um voran zukommen. Unsere Hoffnung ist, daß sich die Verhältnisse zu unseren Gunsten in den nächsten Tagen ändern. Die Hoffnung ist zwar berechtigt, dennoch ist es keineswegs sicher, das sich die Situation bessert. Alle, die wir darauf ansprachen, bestätigten übereinstimmend, dass diese Bedingungen mehr als ungewöhnlich sind und man sich nicht erinnern kann, wann hier das letzte Mal noch Ende Juli so viel Eis die inneren Fjorde Spitzbergens blockieren. Doch noch sind es einige Tage bis zu unserem Aufbruch, in denen sich viel zum besseren wenden kann. Die Hoffnung stirbt zuletzt.