arcadia    


4. Expeditionstreffen 26. 06.2003

Auf diesem vermutlich letzten Expeditionstreffen vor Olafs Abreise gab es noch einmal ein volles Programm. Als erstes schauten wir uns Videos an, damit sich Jana, Ralf und Markus ein Bild über das machen können, was sie in den arktischen Gefilden auf Spitzbergen erwartet. Alle drei waren ganz begeistert, wie schön es dort oben ist und freuen sich jetzt umso mehr auf unsere gemeinsame Tour.

Einen weiteren Grund zur Freude hatten wir wegen unserer Überschuhe. Jana hat diese ungewöhnlichen Treter aus dem fernen Bayern besorgt.

Einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände auf Spitzbergen sind die Schuhe. Die Bandbreite dessen, was das Schuhwerk können sollte, ist auf Spitzbergen so breit, dass man von vornherein ein Problem hat. Ständig geht es auf sehr nassem häufig auch morastigem Boden entlang, alle viertel Stunde sind flache Wasserläufe zu überqueren. Dann aber ist man auch ganze Tage auf trockenem Terrain unterwegs. Wollte man die idealen Schuhe, müßten die neu erfunden werden. Plasteschuhe wären eine Möglichkeit. Die laufen sich aber auf die Dauer nicht besonders, sind schwer und nicht im geringsten atmungsaktiv. Gummistiefel sind eine weitere Möglichkeit. Aber auch sie sind weder atmungsaktiv, noch sind sie ideal für lange Märsche mit großem Gepäck. Ganz normale stabile Bergschuhe wiederum sind im Nu völlig durchnäßt, diese Erfahrung habe ich auf meiner letzten Tour dort gemacht. Sie werden auch nie wieder trocken, haben aber den wichtigen Vorteil, daß man in ihnen eben sehr gut lange und weit laufen kann.

Was kann es also für eine Alternative geben? Stabile Überschuhe, die den ganzen Schuh umschließen und sehr schnell an- und wieder auszuziehen sind. Doch woher nehmen? Jana fand heraus, daß die Bundeswehr solche ultimativen Überschuhe für die Soldaten hat. Aber von dort welche zu besorgen, ist auch so gut wie unmöglich. Doch Jana hat es geschafft. Und nun sind wir gespannt, ob diese Überschuhe auch das halten, was sie versprechen, nämlich die Vorteile von Plasteschuhen, Gummistiefeln und normalen Bergschuhen miteinander zu vereinen.

Die anderen Themen waren das Satellitentelefon. Auch das Problem ist endgültig gelöst. Die Firma Telcom electronics trade GmbH stellt uns kostenlos ein IRIDIUM Satelliten-Handy zur Verfügung, mit dem die Kommunikation auch so hoch im Norden funktioniert. Das Versicherungsproblem ist ebenfalls vom Tisch. Die Bestätigung, daß wir alle Mitglieder im Alpenverein und damit ausreichend auch im Falle einer Bergung auf Spitzbergen versichert sind, schafft uns dieses große Problem vom Hals. Anfangs sah es ja so aus, als müßten wir eine unglaublich hohe Versicherungsprämie bezahlen, um die Genehmigung für unsere Tour zu bekommen. Das ist nun aber nicht mehr nötig, unserem guten alten DAV sei Dank.

Ansonsten ging es fast ausschließlich um Ausrüstungfragen. Was brauchen wir, was nicht? Wir werden absolut verschärften Minimalismus betreiben müssen, daß versteht sich von selbst. Schließlich werden wir wochenlang aus unseren Rucksäcken leben. Aber wehe, wenn etwas wirklich wichtiges fehlt. Neue Zelte werden notwendig und auch neue Kocher müssen angeschafft werden. Die speziellen Schlafsäcke hat Olaf in seinem Fundus. Das wichtigste von allem aber wird das Essen sein. Darüber werden sich besonders Jana und auch Olaf aber noch Gedanken machen.