Unterwegs in Richtung Berg, 11.04.2006
Insgesamt 18 Expeditionstonnen warten darauf, von Namche aus ins
Basislager getragen zu werden. Das werden wohl wieder die bewährten Yaks
meines langjährigen Freundes Kantsa übernehmen. Aber das regelt bei der
Expedition Lakpa. Er ist als Shirdar für die Logistik des Transports
verantwortlich, und ich rede ihm da auch nicht rein. Erstens hat er
eigene Freunde hier, denen er etwas Gutes tun will und zweitens muß er
aufs Geld achten, denn der Transport ist Agentur-Sache, den haben wir
also schon bezahlt, so daß Lakpa im Interesse von Multiadventure
diesbezüglich effizient sein muß.
Vor allem beim Sortieren und Packen der Ausrüstung waren
wir sehr akribisch.
Das Packen selbst nahm den ganzen letzten Sonntag (09.04.) in Anspruch.
Besonders die Ausrüstung wurde natürlich genauestens von uns allen noch
einmal begutachtet. In unserer letzten Besprechung vor meiner Abreise
Ende Februar im Kletterturm in Mockau, ging es ja insbesondere um die
Ausrüstung. Was war schon vorhanden und was sollte noch von mir in
Kathmandu eingekauft werden? Vor allem Eisschrauben, Felshaken, Klemmkeile,
Antistollplatten und statische Seile waren nicht in erforderlicher Menge
vor Ort. Ich habe selbstverständlich alles in Kathmandu besorgt und nun
ging es darum, zu schauen, ob das Material auch wirklich ausreichend
sein wird, um eine sichere Route an der Ama Dablam installieren zu
können. Dabei war natürlich die ungeheuere Erfahrung von Dieter Rülker
gefragt.
Dieter ist eine lebende Bergsteigerlegende.
Dieter geht seit mehr als 53 Jahren in die Berge und war 25 Jahre lang
Mitglied der Nationalmannschaft Alpinistik der DDR und seit 1978 auch
deren Trainer. In meinem Geburtsjahr, hat Dieter eine seiner
wichtigsten und schwierigsten Unternehmungen durchgeführt, auf die er
heute noch stolz ist, die Überschreitung der Besingi-Mauer im Kaukasus.
Dieter hatte ja während der Vorbereitung zu Hause mit Bergsteigern
Kontakt aufgenommen, die schon Erfahrung an der Ama Dablam haben.
Jedenfalls sind wir seiner Meinung nach inzwischen bestens ausgerüstet.
Am 15. April wird alles einschließlich unserer Küchenmannschaft am Fuß
der Ama Dablam eintreffen.
v.l.n.r Dieter Rülker, Lakpa Gelbu Sherpa, Ralf Brummer
Wir werden uns bis dahin mit unserer Akklimatisation beschäftigen, und
ich werde wohl ein weiteres Mal ins Everest-Basislager aufsteigen, weil
sich das Dieter und Ralf gewünscht haben. Beide waren zwar schon mal
gemeinsam mit mir in der Khumbu-Region, aber eben noch nicht am Fuße des
Everest. Außerdem ist dort ja nun die Saison in vollem Gange, so daß es
schon ein Erlebnis für die beiden wäre, mal am größten und höchstgelegenen
Campingplatz der Welt vorbeizuschauen.
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