Olaf trifft in Kathmandu ein 28.02.06

Die Reise hat noch gar nicht begonnen, doch schon wird es spannend: Uwe, einer der Gäste, die ich vor meiner Expedition zur Ama Dablam durch die Everest-Region auf den Island Peak führen will, ist fünf Minuten vor Abfahrt des Zuges noch immer nicht auf dem Bahnhof. Als ich ihn versuche anzurufen, ist sein Telefon abgeschaltet. Auch als die Türen schließen und sich der ICE in Bewegung setzt, ist er nicht da. Wir fahren ohne ihn ab. Das ist ja wirklich wiedermal ein nervenaufreibender Reisebeginn. Gleich darauf klingelt mein Telefon. Uwe hat die Abfahrtszeit irgendwie falsch verstanden, obwohl er sie schriftlich hatte. Wenige Minuten nach Abfahrt des Zuges trifft er auf dem Bahnhof ein. Das einzige, was ihm übrig bleibt, ist, einen Zug später zu fahren. Aber ob er dann den Flug schaffen kann, ist mehr als fraglich. Weniger als eine Stunde hat er zwischen der Ankunft in Frankfurt und dem Abflug nach Nepal. Wir versuchen zu helfen. Die Damen am Check-In-Schalter sind informiert, Uwe wird auf dem Bahnsteig empfangen und auf dem schnellsten Weg ins Terminal 2 gebracht. Wenn sein Gepäck im Flieger ist, dann wird auch er mitfliegen. Die Spannung steigt. Wir sitzen im Airbus, jeden Augenblick werden die Türen verschlossen. Und dann taucht er tatsächlich noch auf, schweißgebadet und mit hochrotem Kopf, aber er hat es geschafft und mir fällt ein Stein vom Herzen.


Meine vier Gäste auf dem Flughafen in Kathmandu: Was für ein beruhigender Anblick!

Das nächste Problem in Bahrein ist dagegen kaum der Rede wert. Unser Flugzeug, welches uns nach Nepal bringen soll, kommt nicht pünktlich. Die Abflugzeit nach Kathmandu verschiebt sich um dreieinhalb Stunden nach hinten. Statt sechs haben wir nun fast zehn Stunden Aufenthalt. Alle sind totmüde als wir morgens um 4.30 Uhr endlich in den Flieger nach Nepal steigen. Doch dann ist die Unbill überstanden. Unser Gepäck ist vollzählig mit uns in Kathmandu eingetroffen, Gott sei Dank! Trotz unserer ganz erheblichen Verspätung und der Tatsache, dass heute Neujahrsfest für die Sherpas ist, wartet unser Agenturchef Nima höchstpersönlich mit seinem Bus am Flughafen. Wir fahren ins Hotel, hier erwartet uns Lakpa Gelbu. Alles ist vorbereitet.


Lakpa legt mir einen Seidenschal, die Kata, um den Hals. Das soll mir Glück bringen.

Die Zimmer sind gebucht, das Permit für den Island Peak und die Tickets für den Inland-Flug am nächsten Morgen liegen bereit. Am Nachmittag muß aber noch Ausrüstung für den Island Peak besorgt werden. Abends schleppen wir uns dann in mein Lieblingsrestaurant. Doch wir schlafen alle fast ein beim Essen und morgen steht der Bus schon wieder früh um fünf Uhr vor dem Hotel. Ich jedenfalls kann es gar nicht erwarten, dass wir endlich in den Bergen sind.