Expeditionstreffen im Kletterturm Mockau 06.02.2006

Auf diesem inzwischen zweiten Treffen ging es vor allem um den Stand der Vorbereitungen der Expedition. Und da sind wir schon sehr weit. Die Finanzierung des Unternehmens ist gesichert. Die Alpin Bau und Service GmbH, der Reiseausrüster tapir und die Leipziger Volkszeitung unterstützen die Expedition tatkräftig. Auch die Grußpostkartenaktion ist angelaufen, die aber noch besser beworben werden muß. Die wichtigste Frage, welche bei diesem Treffen geklärt werden sollte, ist die nach der benötigten Ausrüstung. Fixseile müssen verlegt, Kletterpassagen im Vorstieg überwunden, drei Lager eingerichtet werden. Wieviel und vor allem welche Ausrüstung werden wir brauchen? Was ist schon vor Ort, was muß in Kathmandu besorgt werden, was werden wir von hier mitnehmen? Wird ein Aircargo nötig sein oder können wir darauf diesmal verzichten? Mit Schrecken erinnere ich mich an die Schwierigkeiten, die wir mit der Luftfracht für die Everest-Expedition hatten.

Dieter ist unser „Ausrüstungsbeauftragter“. Er hat von uns die meisten Erfahrungen und von einem Bekannten, der vor drei Jahren an der Ama Dablam unterwegs war, zusätzlich noch Informationen über den Ausrüstungsbedarf eingeholt. Wir müssen Klemmkeile, Felshaken und Friends besorgen. Seile, Eisschrauben, Jümare, Snowbars und Karabiner sind genügend vorhanden und zum großen Teil auch schon vor Ort. Ich notiere alles sorgfältig, die Verantwortlichkeiten werden festgelegt.


In ganz Europa gibt es so etwas nicht: Nach gut 15 m Kletterei trifft sich die Seilschaft am Ring, um von dort die nächsten 15 m in Angriff zu nehmen.

Als nächstes wird die Nahrungsmittelfrage erörtert. Vieles hängt davon ab, besonders die gute Laune in den Hochlagern. Jeder sollte möglichst das bekommen, worauf er am meisten Appetit hat und was Abwechslung bietet. Dieter berichtet von seinen Erfahrungen während seiner Grönland-Durchquerung. Dort kam es vor allem auf die ausreichende Energiezufuhr an, was ja auch bei Hochgebirgsexpeditionen eine große Bedeutung hat.

Trotz des umfangreichen Programms waren wir natürlich sehr darauf bedacht, die Zeit effektiv zu nutzen, denn schließlich lockte der Kletterturm, in dem wir uns ja nicht umsonst getroffen hatten. Vor allem Dieter wollte natürlich auch klettern, denn so was großartiges an Indoorklettereien mit 30 m langen Routen gibt es in Dresden nicht. Und das haben wir dann selbstverständlich auch ausgiebig getan.

Vor uns liegen nun also noch die Mühen der Ebene, bevor es in den Himalaya geht. Wir müssen Ausrüstung besorgen, Essen kaufen, Packen, Grußpostkarten mit Adressen versehen, die Technik auf Vordermann bringen usw. Bei mir wird es auch schon wieder Zeit mit dem Losfahren, denn nach acht Monaten Überfluß und Hektik in unserem reichen Land ist das Fernweh schon seit einer Weile nicht mehr zu verleugnen. Doch soviel ist sicher: Die Zeit bis zur Abreise wird wie im Flug vergehen.