Ein Traum wird wahr!

Heute wollten wir den 17 Kilometer entfernten Eisrand vor dem Paso del Viento erreichen. Das war das Tagesziel. Inzwischen gehen wir fast bei jedem Wetter, und so sind wir auch heute morgen im Schneetreiben bei fünf Meter Sichtweite aufgebrochen. Die Wahrscheinlichkeit, vielleicht doch noch einen Blick auf unsere beiden Supergipfel zu erhaschen, ging gegen Null. Auch ein Segelversuch scheiterte, weil wir ohne Sicht ständig in Schneewehen fuhren und darum mehr lagen als segelten. Die Tatsache, dass wir unseren letzten Tag auf dem Eis im dichten Schneegestöber bei sturem Pulkaziehen verbringen würden, vermieste uns beiden ziemlich die Laune.

Doch dann passierte das Unerwartete. Es riss plötzlich auf, die Sonne zeigte sich, und es zog ein Wolkenloch auf die Berge zu. Das Alles geschah in wenigen Minuten. Tja, und auf einmal stand er vor uns, der Cerro Torre und all die ungeheuerlichen Granitzähne, die auf dieser Welt ihres Gleichen suchen! Solch ein Augenblick ist der Grund, warum wir sowas tun.

Olaf und Georg vor dem Cerro Torre

Diesen Anblick vom Inlandeis bekamen noch nicht viele Leute. Der Cerro Torre ist etwas links der Bildmitte der höchste von vier Türmen. Links daneben Torre Eger, Punta Herron und Cerro Standhardt.

Es war wirklich unverschämtes Glück, welches wir heute hatten, denn uns gelangen nicht nur schöne Fotos mit und ohne uns vom Cerro Torre. Wir konnten anschließend vor dieser Kulisse sogar segeln. Und auch das haben wir ausgiebig in Bildern dokumentiert. Der Fitz Roy allerdings blieb in den Wolken verborgen.

Wir sind nun am Eisrand angekommen und werden morgen mit dem Abstieg nach El Chaltén beginnen. Dabei wechseln wir von der West- auf die Ostseite der beiden Berge. Der Abstieg wird noch einmal viel Kraft kosten, denn wieder müssen wir jeden Weg mindestens drei Mal gehen. Drei bis vier Tage haben wir für die Strecke einkalkuliert. Doch nach diesem grandiosen Tag habe ich eigentlich gar keine rechte Lust, von hier wegzugehen. Zu viel gibt es hier noch zu sehen und zu fotografieren.

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Eine Antwort

  1. Veronica sagt:

    Oh, wenn ich dort wäre, hätte ich jetzt auch keine Lust wegzugehen!!! Das muss schon grandios sein dort oben!! Genießt die letzten Stunden auf dem Patagonischen Inlandseis!
    Herzliche Grüße, Veronica

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